Charles Vögele CEO André Maeder im Interview. Fotos: © Charles Vögele Holding AG

Charles Vögele verliert – und brüskiert

Der Konzern präsentiert einen Verlust von 62 Millionen Franken und brüskiert seine Zulieferer.

Mit der Modewoche Charles Vögele Fashion Days und Aushängeschildern wie Mónica und Penélope Cruz sowie Til Schweiger will sich Charles Vögele neu positionieren. Heute veröffentlicht der Modekonzert seine Halbjahreszahlen und präsentiert einen Verlust von 62 Millionen Franken – der Kleiderhändler kommt mir der Neuausrichtung nicht voran wie geplant. «Die neue Strategie entwickelt sich sukzessive, allerdings langsamer als erwartet», sagt Konzernchef André Maeder.
Nun lässt der Vögele-Chef aber zudem seine Lieferanten bluten. Laut «Tages-Anzeiger» teilte er in einem von ihm unterzeichneten Brief unlängst mit, «für 2011 und die folgenden Jahre einen Skontosatz von einheitlich zwölf Prozent» zu erheben. Sprich: Statt wie bisher sieben Prozent zieht der Modekonzern vom Rechnungsbetrag seiner Lieferanten neu zwölf Prozent ab, sofern er die Rechnung innert dreissig Tagen begleicht. Die Änderung erfolgt «per sofort und ist auf alle Bestellungen anwendbar, die noch nicht geliefert und bezahlt wurden». Sie gilt also rückwirkend. Branchenüblich sind drei bis vier Prozent bei Zahlung innert zehn Tagen, zwei Prozent bei dreissig Tagen und Nettozahlung bei sechzig Tagen.
Unter dem Stichwort «Nachhaltigkeit für eine erfolgreiche Zukunft» hatte Vögele im Jahresabschluss 2010 die «soziale Verantwortung gegenüber Kunden, Mitarbeitenden und Lieferanten» hervorgehoben. Soziale Verantwortung stellen wir uns anders vor. Mehr dazu lesen Sie hier.

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