Der Designer Yves Béhar lebt und arbeitet in San Francisco, aufgewachsen ist er in Lausanne. Seine ersten Aufträge in der Schweiz: die Redesigns für Movado und Rivella. Fotos: Justin Buell

Beteiligen statt bezahlen

Yves Béhar ist der Kopf der Designagentur Fuseproject. Sein Geschäftsmodell ist lukrativ, aber riskant: Statt Honorar bekommt der Designer Firmenanteile.

Lässt sich ein Designer mit Anteilen einer Firma bezahlen statt mit einem Honorar, spricht Yves Béhar von Design Venture. Von einem solchen Geschäftsmodell profitierten Start-ups ebenso wie Designer, meint der Westschweizer, der in San Francisco lebt. Er erzählt von seinen Erfahrungen damit und wie es dazu kam, dass er seine eigene Firma Fuseproject für geschätzte fünfzig Millionen US-Dollar an eine chinesische Beraterfirma verkaufen konnte. Welche Geschäftsmodelle betreiben Sie mit Fuseproject? Yves Béhar: Ich gründete die Firma 1999. Kurz danach kamen Start-ups zu uns, die für die Umsetzung ihrer Ideen einen Designpartner suchten. Anstatt uns in Geld zu bezahlen, bekam ich Firmenanteile, oder wir vereinbarten ein Lizenzabkommen. Das Geschäftsmodell Design Venture birgt Risiken. Aber es gibt mir die Möglichkeit, eine Firma von Beginn an mitzuprägen und mit ihr zu wachsen. Etwa die Hälfte unserer Arbeit widmen wir Design Ventures. Welche Start-ups kommen zu Ihnen? Wir haben ein Flair für technische und digitale Produkte. Uns interessiert es, diese so zu gestalten, dass sie den Menschen verständlich und von Nutzen sind. Wir fragen uns bei jedem Projekt: Welches Potenzial steckt in dieser Idee? Wie können wir es maximal ausschöpfen? Nennen Sie ein Beispiel für Design Venture! Eines unserer ersten war Jawbone. Am besten bekannt ist das Fitnessarmband ‹Jawbone Up›. Das Unternehmen bietet tragbare Produkte wie Kopfhörer, Armband oder Uhr, die über Software und Smartphone-Apps kabellose Kommunikation oder das Aufzeichnen persönlicher Daten erlauben. Seit etwa zwölf Jahren gestalten wir die Produkte, die Marke, die damit verbundenen Dienstleistungen und die Kommunikation der mittlerweile etablierten Firma. Welche Aufträge machen die andere Hälfte der Firma Fuseproject aus? Wir arbeiten für mittlere bis sehr grosse Unternehmen im Bereich Markt- und Konsumentens...
Beteiligen statt bezahlen

Yves Béhar ist der Kopf der Designagentur Fuseproject. Sein Geschäftsmodell ist lukrativ, aber riskant: Statt Honorar bekommt der Designer Firmenanteile.

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