Der Briefkasten B74 im Wandel Fotos: zVg

Andreas Christen bei Schweizer Metallbau

Dem Werk von Andreas Christen widmet Schweizer Metallbau eine Ausstellung. Anlass bot das vierzigjährige Jubiläum eines Designklassikers, des Briefkastens B74.

Noch heute leistet er überall im Land seine guten Dienste: der Briefkasten B74. Andreas Christen hat ihn 1974 zusammen mit Ernst Schweizer entwickelt. Noch immer wird er in Hedingen produziert - auch wenn sein Design über die Jahre hinweg verändert wurde. Das Jubiläum des Briefkasten ist Anlass für den Metallbauer, nicht nur den Briefkasten und seine Wandlungen, sondern auch die Kunstwerke von Andreas Christen vorzustellen. Denn wie kaum ein anderer hat es Andreas Christen verstanden, in Kunst und Design Gültiges zu schaffen.

Die Ausstellung zeigt am Beispiel des Briefkastens, was es dazu braucht: Die wenigen steckbaren Teile vereinfachen die Produktion, indem sie das Schweissen ersetzen, der modulare Aufbau ermöglicht viele Varianten und erleichtert das Recycling. Diese Stärken machen den Briefkasten noch heute zu einem erfolgreichen Produkt. Und sie verdeutlichen die Arbeitsweise von Andreas Christen, mit der er auch andere Klassiker entworfen hatte wie die Stehlampe und Möbel für Lehni. An diesen Designobjekten lässt sich ablesen, wie grundlegend er sich mit Funktion, Materialität und Produktionsbedingungen auseinandergesetzt hatte - den bedingenden Faktoren des Produktdesigns. Auch in der Kunst ging es ihm darum, die Voraussetzung künstlerischen Ausdrucks zu erforschen. Er fand sie in den beiden Lebensthemen Licht und Raum. Stets darauf bedacht, Kunst und Design nicht zu vermischen, profitierten beide Bereiche von der konsequenten (Denk-)Arbeit an den Voraussetzungen jeder Gestaltung. In den Kunstwerken schritt er von der Fläche in den Raum. Seine rein weissen Wandobjekte entfalten eine magische Wirkung, die die Betrachter mit einbeziehen. Erst das Licht lässt uns die Strukturen sehen, und das immer wieder neu.

Die Verkaufsausstellung zeigt Designobjekte und Kunstwerke von Andreas Christen aus den Sechzigerjahren bis 2003.

Zum Jubiläum erscheint bei Hochparterre das Themenheft Andreas Christen, das hier bestellt werden kann. 

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