Das Kurhaus von Bergün, wieder erwacht als grosser Kasten im Park mit dem neuen Saunahaus, rechts im Gebüsch. Fotos: Ralph Feiner

Im Kurhaus

Das Kurhaus Bergün hat eine Monografie erhalten. Sie erzählt nebst der Architektur- auch Sozial-, Dorf- und Wirtschaftsgeschichten und bietet Augenschmaus mit Plänen und mit alten und neuen Fotografien.

Wenn ein Haus ein Buch von fast 300 Seiten erhält, ist es entweder dramatisch gescheitert und die Menschheit soll lernen, was man alles anders machen muss, oder das Haus ist erfolgreich und will gefeiert werden – oder präziser die, die es erfolgreich gemacht haben feiern sich, indem sie das Geld aufwerfen, das ein solches Buch kostet. Und ist die Geschichte so spannend und abenteuerlich, wie die des «Kurhaus Bergün», so haben auch wir Leserinnen und Leser viel davon. Und wird die Geschichte so gekonnt dargestellt mit Bildern und Texten, die über den Einzelfall ins Ganze greifen, so ist das Buch eine Freude – das gilt für das Jubelbuch zum Erfolg dieses seltsamen Hotels im Albulatal. ###Media_2### ###Media_3### Goldgraben in der Belle Epoque Begonnen hat die Geschichte des «Kurhaus Bergün» mit einer im Fremdenverkehr zu Beginn des 20. Jahrhunderts verwegenen, aber durchaus üblichen Spekulation. Investoren vor Ort und aus dem Unterland sahen den schnell wachsenden Tourismus am Ziel der Albulabahn in St. Moritz als Anlass, das Bauerndorf Bergün an der Bahn auf dem Weg dorthin auch zum Fremdenort zu machen. Neben wirtschaftlichen Extrapolationen gaben die Wagenmutigen auch auf Medizin und Gesundheit acht, die den Tourismus im nahen Davos aber auch im Engadin bestimmt haben. Sie redeten sich Mut zu, dass die Gäste nicht mit dem Zug in einem Schwick ins Engadin auf über 1800 m.ü.M. fahren, sondern in Bergün Zwischenhalt einschalten und sich in ein paar Tagen akklimatisieren würden. Diese Spekulation nutzten sie auch für die Reklame. Wirksam war sie wenig, die Engadinreisenden haben die direkte Fahrt in die Höhe vorgezogen. Nun ist das freilich eine populäre Anekdote, die die grosse Investition wohl kaum auslösen hätte können. Und so erfahren wir im Buch zum Kurhaus detailliert und exemplarisch für die Goldgräber-Stimmung im Fremdenverkehr der Belle Epoque, was es...
Im Kurhaus

Das Kurhaus Bergün hat eine Monografie erhalten. Sie erzählt nebst der Architektur- auch Sozial-, Dorf- und Wirtschaftsgeschichten und bietet Augenschmaus mit Plänen und mit alten und neuen Fotografien.

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