Das Architektenpaar Fosco-Oppenheim hat nicht bloss ein Auto designt, es hat auch eines konstruiert, schreibt der Stadtwanderer.

Das Auto der Vernunft

Die Agglomeriten sind die Hörigen des Autos. Sie fahren in Wagen, die zehnmal schwerer sind als das Transportgut. Ginge es nicht klüger? Doch, die Architekten Fosco-Oppenheim zeigen wie.

Ohne geht es nicht. Der Agglomerit ist auf das Auto angewiesen. In Scherz zum Beispiel, zehn Kilometer von Brugg und der Eisenbahn entfernt, gibt es zwar ein Postauto, doch nach acht Uhr abends keines mehr. Wollen Jacqueline und Benno Fosco-Oppenheim Freunde zum Nachtessen einladen, so müssen sie die Gäste nachher zum Bahnhof fahren, mit dem Auto selbstverständlich.   Es gibt kein Leben ohne Auto in der Agglomeration, also lohnt es sich, über das Auto nachzudenken. Wie fährt der Pendler? Zwischen zehn und 50 Kilometer täglich, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometer und im Wagen ein Einzelschicksal. Er bewegt sich mit gut genährten 100 Kilogramm, in einer tonnenschweren Benzinmaschine, ein unvernünftiges Verfahren. Ein klügeres Auto haben Fosco-Oppenheim entwickelt. «Mit dem carSOON 21 illustrieren wir das Konzept eines 4- bis 5-plätzigen Vehikels, das im ländlichen Raum für die Fahrt bis zum nächsten grösseren ÖV-Knoten gedacht ist». Das, was heute alle predigen, nehmt das schlauste Verkehrsmittel für die jeweilige Strecke, das schafft ihr Vehikel: Ein Feinverteiler ab und zur Bahnstation, mit dem Chäreli von Scherz nach Brugg und von Brugg in die Welt. carSOON 21 ist ein ausgereiftes Projekt. Ein elektrisch angetriebenes, radikal vereinfachtes Antriebskonzept mit zwei Servomotoren für die beiden Vorderräder befreit die Konstruktion von einem riesigen Motor und einem Antriebsstrang auf die Hinterräder. Ein frei nachlaufendes Heckrad stützt die Dreiradplattform. Der Wagenboden ist flach. Bequem ist das Vehikel auch, denn es hat die Breite eines Mittelklassewagens, aber eine Höhe von 210 Zentimeter. Einsteigen ist keine Turnübung mehr, darum braucht es auch nur noch eine Türe. Es ist eine Wohnzelle auf drei Rädern. Die Energie liefert der Wasserstoff. Der wird nicht mehr durch Elektrolyse gewonnen, sondern durch Katalyse. Foto...
Das Auto der Vernunft

Die Agglomeriten sind die Hörigen des Autos. Sie fahren in Wagen, die zehnmal schwerer sind als das Transportgut. Ginge es nicht klüger? Doch, die Architekten Fosco-Oppenheim zeigen wie.

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