Das Buch ist ein Respekterweisen, ein Zurückschauen auf das Werk eines der Grossväter, schreibt der Stadtwanderer.

Regent und Dirigent

Hanns Anton Brütsch ist als Kirchenarchitekt bekannt. Er war aber weit mehr. Ein Alleskönner, Allesbauer und Aufbauer des modernen Zug. Ein Buch über ein Architektenleben zu Zeiten der Hochkonjunktur.

Diesmal geht’s um Hanns Anton Brütsch (1916-1997), Ruedi Zai, der in einem seiner Häuser wohnt und das Bauforum Zug haben sich des bedeutenden Zugerarchitekten erinnert und Heinz Horat hat die Monographie zu Brütsch geschrieben. Das ist verdienstvolle Sicherungsarbeit, denn noch leben viele Zeitzeugen, noch sind die Bauten vorhanden, noch ist das Archiv beieinander. Es ist ein Respekterweisen, ein Zurückschauen auf das Werk eines der Grossväter.    Brütsch machte eine Hochbauzeichnerlehre bei Franz Bräunig in Basel, war Fachhörer an der ETH, diplomierte nie, arbeitet bei Hermann Baur als «Meisterschüler» und kommt 1945 nach Zug, wo er als Juniorpartner in die Arbeitsgemeinschaft Stadler und Brütsch eintritt. Es geht vorwärts und aufwärts. Die Reihe der «Amerikanerschlitten» illustriert Brütschs Aufstieg: Bis 1949 noch ein englischer Vauxhall Saloon, dann ein Oldsmobile 98, 1954 ein Dodge, 1958 ein Plymouth Savoy V8, 1963 ein Chevrolet Impala V8 und 1969 ein Buick GS 5.4. Allerdings, so sein Sohn Andreas, gab es «di Arme» und «di Riiche» die Familie Brütsch gehörte zu beiden nicht. Lese ich, was der Sohn über den Vater schreibt, so denke ich: Ein Schwerarbeiter, ein Architekt, für den neben seinem Bauen und Planen wenig Platz für anderes bleibt. Ein schöner Mann, sagen die Bilder, ein Herr, sagt der Text zwischen den Zeilen. Sicher ein Architekt im alten Stil: ein Regent und Dirigent des Bauorchesters und seiner Familie. War er ein Künstlerarchitekt? Eher nicht, seine Bauten sind grundsolide und Utopien fand ich keine, architektonische Erregungszustände ebenso wenig. Brütsch kannte sein Metier, ein Baumeister. Ein Architekt, der zeichnete, einer vor dem Computerzeitalter. Begonnen hat er landistilig, Hofmann und Baur schauen ihm über die Schulter. Brütsch schwimmt mit. Er folgt der modernen Hauptströmung. Es gibt keinen typischen Brütsch, es...
Regent und Dirigent

Hanns Anton Brütsch ist als Kirchenarchitekt bekannt. Er war aber weit mehr. Ein Alleskönner, Allesbauer und Aufbauer des modernen Zug. Ein Buch über ein Architektenleben zu Zeiten der Hochkonjunktur.

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