Die Entdeckung der Nachhaltigkeit. Kulturgeschichte eines Begriffs.

Nachhaltige Lektüre

Club of Rome und Brundtland, Rio und Kyoto – die Stationen der Tournee kennen wir, das Lied «Nachhaltigkeit» läuft auf allen Kanälen, droht, zum Allgemeinplatz zu verkommen. «Die Entdeckung der Nachhaltigkeit» ist eine erfrischende Zeitreise zu den Ursprüngen des Begriffs.

Club of Rome und Brundtland, Rio und Kyoto – die Stationen der Tournee kennen wir, das Lied «Nachhaltigkeit» läuft auf allen Kanälen, droht, zum Allgemeinplatz zu verkommen. Umso erfrischender ist eine Zeitreise zu den Ursprüngen des Begriffs. «Intuitives Vorsorgedenken» hätte sich über lange Zeit zur Nachhaltigkeit kristallisiert, schreibt der Autor. Und erzählt viele Geschichten. Von Spinozas Gleichsetzung von Gott und Natur im 17. Jahrhundert, von Goethe und von Herders frühem Lob der Biodiversität im 18., vom Beginn des fossilen Zeitalters im späten 19. Jahrhundert und von der Geburt der Erdpolitik Ende des 20. Alles aber kreist um das deutsche Forstwesen, zu dessen Leitbegriff die Nachhaltigkeit vor 250 Jahren wurde und von wo aus sie in die Welt ging. Nachhaltige Entwicklung sei ein zivilisatorischer Entwurf, schliesst der Autor sein gut lesbares Buch. Gelassenheit hätte etwas mit «sein lassen», mit Verzicht zu tun. Und Entwicklung nicht unbedingt mit Geld.

Ulrich Grober: Die Entdeckung der Nachhaltigkeit. Kulturgeschichte eines Begriffs, Kunstmann Verlag, München 2010, CHF 37.90.-

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