Adrian Knoepfli: Im Zeichen der Sonne. Licht und Schatten über der Alusuisse 1930–2010

Industrie- und Designkrimi

Am 17. Oktober 2000 ging einer der letzten Industriekolosse der Schweiz unter: Die Alusuisse. Nun hat der Wirtschaftshistoriker Adrian Knöpfli, ein freier Mitarbeiter von Hochparterre, die Geschichte der Alusuisse geschrieben.

Am 17. Oktober 2000 ging einer der letzten Industriekolosse der Schweiz unter: Die Alusuisse. Aluminium war im 20. Jahrhundert das Schweizer Material par exellence. Aus importiertem Bauxit entstanden dank Wasserenergie im Wallis und vifen Ingenieuren und Produktdesignern in Neuhausen reihenweise Erfindungen und Waren aus und rund um dieses Leichtmetall. Maschinen, Profile, Fassaden, Fenster und Schuhlöffel - und der Landistuhl, ein ausserordentlich erfolgreiches Bild des Materials. Man mischte mit in der Welt, tausende Arbeitsplätze hingen am Aluminium und die Firma war erfolgreich. Dann ging sie zur Neige und wurde schliesslich von Martin Ebner und Christoph Blocher, der für einen Millionenprofit vom Vaterlandsretter in die Rolle des Finanzhais gewechselt hatte, ausgeweidet und zerstört. Nun hat der Wirtschaftshistoriker Adrian Knöpfli, ein freier Mitarbeiter von Hochparterre, die Geschichte der Alusuisse geschrieben. Wir erfahren darin viel über ein vielen unbekanntes Kapitel Industrial Designs aus der Schweiz. Zum Beispiel die Verwendung für Alucobond oder für die Verpackungen von Nahrungsmitteln, Medikamenten und natürlich von Getränken. Packend beschreibt Knöpfli Produktentwicklungen und Finanztänze, Industriedramen und realen Kapitalismus. Das Buch ist eine zwingende Lektüre für alle, die glauben Design aus der Schweiz erschöpfe sich in eleganten Möbeln für die kleine Serie, in erlesenen Kleidern und meisterlichen Plakaten.
Adrian Knoepfli: Im Zeichen der Sonne. Licht und Schatten über der Alusuisse 1930–2010, Verlag hier + jetzt, Baden 2010, CHF 88.-

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