Ein bunter Haufen von Journalistinnen und Autoren auch eine über eine bemerkenswerte Schweizerin oder einen herausragenden Schweizer, schreibt der Stadtwanderer.

Helden der Neugier

Das neue Buch liess mich das alte wiederfinden. Zweimal werden die interessanten Figuren der Schweizergeschichte vorgestellt. Der Stadtwanderer unternimmt einen etwas hinkenden Vergleich.

Derselbe Bauplan, die Bücher «Grosse Schweizer» und «Projekt Schweiz» gehorchen demselben Bildungsgesetz. Verschiedene Professoren und Geistesriesen schreiben eine Kurzbiografie über einen grossen Schweizer im ersten Buch. Ein bunter Haufen von Journalistinnen und Autoren auch eine über eine bemerkenswerte Schweizerin oder einen herausragenden Schweizer. Im Jahre des kommenden Unheils 1938 ging es um zwei Dinge. «Inwieweit geben diese Darstellungen ein Bild von der Gesamtleistung unseres Landes und welches ist diese Leistung der Schweiz im Vergleich zu derjenigen anderer Völker?» Eine Leistungsschau in Personen also. Heute steht da: «Dieses Buch ist vor allem mit Neugier zu lesen. Neugier darauf, was in diesem Land an Gedanken und an Leidenschaften hervorgebracht worden ist.» Diesmal sind’s nicht die Grossen, die porträtiert werden, sondern «jene, die unsere Autorinnen und Autoren für wichtig halten». Eine Auswahl durch Personen also. Dazwischen liegen achtzig Jahre, genauer, ein Weltkrieg und ein kalter. Von den 110 von 1938 haben es nur sechs ins Buch von 2021 geschafft: Benjamin Constant, Jeremias Gotthelf, Hans Holbein, Barthélemy Micheli du Crest, Jean-Jacques Rousseau und Ignaz Paul Vital Troxler. Sind das nun die Unantastbaren? Wie vielen von den 16 Frauen und 28 Männern im neuen Buch wird der Sprung ins nächste gelingen? Nachruhm erodiert, Vergessenwerden ist die Regel. Ich tauchte ohne Plan ins «Projekt Schweiz» ein, las querbeet der Laune nach. Die Figuren zuerst, doch bald schon war die Schreibe interessanter als der beschriebene Mensch. Hier geht es weniger darum, jemanden vorzustellen, nein, wichtiger ist, wie die Schreiberin oder der Schreiber sich zu ihrem Objekt subjektiv verhalten. Das Muster heisst: Was ich mit ihm hatte und wie ich mich in ihr wiedererkenne. Das geht von launig bis tiefsinnig. Dass dabei nicht im Vordergrund steht, was wer wann...
Helden der Neugier

Das neue Buch liess mich das alte wiederfinden. Zweimal werden die interessanten Figuren der Schweizergeschichte vorgestellt. Der Stadtwanderer unternimmt einen etwas hinkenden Vergleich.

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