Die Pläne, hier einer der Erweiterung Barcelonas, sind lesbar bis zum feinsten Strich. Fotos: Guillaume Musset

Deutlich, ja packend

In einem klassisch, ja langweilig gestalteten Buch mit wunderbaren Plänen erzählt der emeritierte ETH-Professor Vittorio Magnago Lampugnani packend die Stadtgeschichten von Florenz, Siena, Rom, Lissabon, London, Paris, Berlin, Wien und mehr. Es ist Lese- und Bilderbuch in einem.

Im Herbst 2017 spitzte sich die Auseinandersetzung zwischen Madrid und Barcelona um die Unabhängigkeit Kataloniens zu. Zur selben Zeit erschien Vittorio Magnago Lampugnanis neustes Buch über die Geschichte der Stadt bis zum 19. Jahrhundert, dessen letztes Kapitel von einer früheren Auseinandersetzung zwischen den beiden Hauptstädten berichtet: jene um die grosse Stadterweiterung, die Barcelona 1854 zu planen begann. Ildefonso Cerdà y Sunyer, ein 39-jähriger Ingenieur, wurde beauftragt, Stadt und Gelände aufzunehmen, er entwarf aber ungefragt auch einen Erweiterungsplan. Als Barcelona diesen nicht weiterverfolgen wollte, wandte sich Cerdà an die Regierung in Madrid, die 1860 seinen inzwischen überarbeiteten und mit der Ideologie einer egalitären Gesellschaft grundierten Plan in Kraft setzte. Doch die Umsetzung prägten weitere politische und wirtschaftliche Streitereien.«Cerdà hinterliess das gebaute Barcelona: ganz anders, als er es sich vorgestellt hatte, und doch einzigartig konsequent und charakteristisch. Noch verwässert, veruntreut und geschunden hatte sein grossartiger Stadtentwurf genügend Kraft behalten, um eine der schönsten Stadterweiterungen des 19. Jahrhunderts ins Leben zu rufen.» Mit diesem Satz schliesst das Buch, mit dem Lampugnani den Vorläufer seines Doppelbands ‹Die Stadt im 20. Jahrhundert› vorlegt. Dieses Mal geht es um Florenz, Siena und Rom, um Nordamerika, Lissabon, London, Paris, Berlin und Wien. Wieder erzählt der emeritierte ETH-Professor in deutlichen, ja packenden Passagen von den Machern dieser Städte, ihren Zielen und Zwängen, Intrigen, Konflikten und Träumen. Und selbstverständlich analysiert er kraft seines enormen Wissens detailliert die städtebaulichen Entwürfe.Knifflig war das Layout, denn aus Kostengründen durfte eine Doppelseite nur entweder farbige oder schwarz-weisse Abbildungen zeigen. Dem Resultat merkt man die Mühe ...
Deutlich, ja packend

In einem klassisch, ja langweilig gestalteten Buch mit wunderbaren Plänen erzählt der emeritierte ETH-Professor Vittorio Magnago Lampugnani packend die Stadtgeschichten von Florenz, Siena, Rom, Lissabon, London, Paris, Berlin, Wien und mehr. Es ist Lese- und Bilderbuch in einem.

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