Leon Battista Alberti. Sein Leben und seine Architekturtheorie.

Der Schreiblöwe als Architekt

Günther Fischer stellt mit seinem Buch über das Leben und die Architekturtheorie Leon Battista Albertis eine Flasche Quellwasser auf den Lesetisch.

Ad fontes! Eine Flasche Quellwasser wirkt belebend. Die stellt Günther Fischer mit seinem Buch über das Leben und die Architekturtheorie Leon Battista Albertis auf den Lesetisch. Alberti? Ach ja, zehn Bücher de res aedificatoria, eine Anleitung zum Bauen wie die alten Römer hat er um 1450 geschrieben. In Cicero-Latein und mit nie richtig eingestandenem Abschreiben bei Vitruv. Kunsthistorische Bildungshuberei? Wohl eher gründlicher Nachhilfeunterricht. Fischer berichtet wie Alberti als einer der frühen Berufsintellektuellen sich im Selbststudium zum Architekten ausbildet, was ihn von Vitruv unterscheidet und vor allem, worin er modern war. Er nämlich hat als erster die starre Regel relativiert, «Autoritätsgläubigkeit oder gedankenloses Kopieren war nicht seine Sache». Es gibt mehrere Wege zur Schönheit und viele Formen der Harmonie. Der Architekt muss seine eigenen Lösungen finden, «die Stellschrauben jeweils individuell justieren». Das Quellwasser ist zwar schon fast 600 Jahre alt, erfrischend auf das Hirn wirkt es aber immer noch.


Leon Battista Alberti. Sein Leben und seine Architekturtheorie. Günther Fischer, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2012, CHF 79.-

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