Schweizer Fotobücher 1927 bis heute.

Buch der Fotobücher

«Schweizer Fotobücher» bietet einen neuartigen Überblick zur heimischen Fotogeschichte. Vor uns ein Monumentalwerk: 600 Seiten, 861 Bilder, drei Kilogramm.

Darin: eine ausgewählte Präsentation von siebzig Fotobüchern, begleitet von kompetenten Texten. Dokumentiert ist beispielsweise das Schaubuch Nr. 14 von Sigfried Giedion. Er wurde angefragt, ein Buch zum heutigen Wohnen zu veröffentlichen. Im Band «Befreites Wohnen» verbildlicht er seine Thesen: Licht, Luft, Öffnung, Bewegung zeigt Beispiele von befreitem Wohnen und stellt sie abschreckenden Bauwerken gegenüber. Als Generalsekretär des CIAM, der versammelten Architektur-Avantgarde, hatte er Zugang zum Thema. Das Schaubuch steht mit faksimilisierten Seiten im Fotobuch. Als weiteres Beispiel sei ein Werk über Betonbauten erwähnt. Christian Schwager besuchte die rund 150 von der Armee aufgelassenen Bunker und Festungen, die in den heissen und kalten Kriegsjahren als Chalets, Scheunen oder Ställe getarnt wurden, und veröffentlichte die Fotos im Buch «Falsche Chalets». Diese bis vor zwanzig Jahren hoch geheimen militärischen Objekte inszenierte Schwager wie Kalenderbilder. Die Publikation hat den Deutschen Fotopreis 2012 gewonnen.

Peter Pfrunder / Fotostiftung Schweiz (Hg.): Schweizer Fotobücher 1927 bis heute. Eine andere Geschichte der Fotografie. Lars Müller Publishers, Baden 2011, CHF 98.–

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