Transparentpapiere legen die einzelnen städtebaulichen Schichten frei.

Transparenz dank Transparentpapier

Akribisch hat sich Maxime Lécuyer durch die städtebaulichen Schichten des Entwicklungsgebiets PAV in Genf gearbeitet. André Corboz' Werk über Carouge war die Inspiration. Lécuyer schuf ein eindrückliches Werk.

Palimpseste sind Manuskriptseiten oder -rollen, die beschrieben waren und abgeschabt oder abgewaschen wurden, um neu beschrieben zu werden. Diese bis ins Mittelalter gebräuchliche Methode lässt sich auf die Architektur und den Städtebau übertragen: das städtische Gefüge als eine Folge von Ablagerungen unterschiedlicher Zeiten. Dieser Ansatz war die Grundlage für Maxime Lécuyers Herkulesarbeit, die im Buch ‹PAVlimpseste› auf 600 Seiten zusammengefasst ist. Wie der Titel sagt, war Lécuyers ‹Grabungsfeld› das Entwicklungsgebiet Praille-Acacias-Vernets (PAV) – genauer gesagt: die ganze Ebene zwischen dem Flusslauf der Arve und der Kante des nach Lancy und Plan-les-Ouates ansteigenden Hangs. ###Media_2### Somit umfasst Lécuyers Gebiet auch die im 18. Jahrhundert neu angelegte Stadt Carouge. In seinem Buch ‹Invention de Carouge› befasste sich der Kunsthistoriker André Corboz bereits 1968 mit der Lektüre des Territoriums als Palimpsest. In Anlehnung an André Corboz’ Schaffen erweitert nun Maxime Lécuyer das Untersuchungsgebiet auf die Ebene des Genfer Stadtprojekts Praille-Acacias-Vernets. In minutiöser Kleinarbeit legte der Architekt, seit kurzem Partner bei FdMP architectes, Schicht um Schicht frei und hielt seine Erkenntnisse in hunderten von Plänen fest. Schicht um Schicht – Thema um Thema ‹Sammeln› heisst das erste Kapitel, in dem er historische Pläne systematisch seziert und in die Einzelteile – Gewässernetz, Struktur der Vegetation, Verkehrsnetz, Baustruktur, Parzellierung etc. – zerlegt. Jedes Element ist auf einem Transparentpapier festgehalten. Im Teil I A macht der Autor dies aufgrund von realen Stadtplänen, im Teil I B aufgrund von (nicht realisierten) Planungen, vom Plan Garella von 1772 bis zum Plan Thomas Fischer von 2005. Mit ‹offenbaren› ist der zweite Teil überschrieben. Hier überlagert Maxime Lécuyer einzelne Planungen mi...
Transparenz dank Transparentpapier

Akribisch hat sich Maxime Lécuyer durch die städtebaulichen Schichten des Entwicklungsgebiets PAV in Genf gearbeitet. André Corboz' Werk über Carouge war die Inspiration. Lécuyer schuf ein eindrückliches Werk.

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