Remo Hug (rechts) zeigt dem Publikum in der Baumuster Centrale in Zürich Betonproben aus Zirkulit. Fotos: Baumuster Centrale
Im Auftrag von zirkulit

Beton zu Beton

Zirkulit bietet einen kreislaufoptimierten Beton an. In der Baumuster Centrale in Zürich erklärte die Architektin Tanja Reimer, wie sie damit die Siedlung Guggach III in Zürich baut.

Asche zu Asche, Staub zu Staub, Beton zu Beton: Der Kreislauf des Lebens muss sich auch im Bauen schliessen, um die Ressourcen- und die Klimakrise in den Griff zu kriegen. «Wir träumen von einem kreislauffähigen Haus», sagte Remo Hug von der Firma Zirkulit an der Präsentation in der Baumuster Central in Zürich Mitte April. «Beton ist der Schlüssel dazu.» Der Baustoff macht im Hochbau über 80 Prozent der verbauten Materialien in der Schweiz aus. 26 Millionen Tonnen Gesteinskörnung frisst der Hochbau jedes Jahr. 7.5 Millionen Tonnen werden jährlich rückgebaut. Ein enormer Hebel.

Beton macht im Hochbau über 80 Prozent der verbauten Materialien in der Schweiz aus, wie eine Studie des Schweizerischen Baumeisterverbands berechnet hat.

Um diesen Kreislauf zu schliessen, ist eine grosse Infrastruktur nötig, um den Betonabbruch zu brechen, auszusieben, zu reinigen und zwischenzulagern, wie Hug erklärte. Zirkulit setzt auf zwei Ebenen an. Erstens schont der Beton die Ressourcen, weil er besonders wenig Primärrohstoffe enthält, ein Grossteil der Gesteinskörnung also rezykliert ist. Und zweitens hat der Kreislaufbeton einen reduzierten CO2-Fussabdruck. Er enthält wenig und CO2-armen Zement. Zudem speichert Zirkulit pro Kubikmeter Beton rund 10 Kilogramm CO2 im Material ein. «Flüssiges CO2 wird verdampft und reagiert mit den Zementresten», erklärte Hug. Für die Ökobilanz hält sich Zirkulit an europäische Standards und lässt sie von einer unabhängigen Stelle prüfen. «Erst durch die Fremdüberwachung gibt es Transparenz in der Branche», sagte Hug. «Das ist zentral für die Glaubwürdigkeit.»

Zirkulit lässt sich im ganzen Haus anwenden, vom Fundament bis zu Decken und Wänden. Wie man möglichst ressourcenschonend mit Beton entwirft, erklärte die Architektin Tanja Reimer. Das Büro Donet Schäfer Reimer baut derzeit die Siedlung Guggach III in Zürich, die aus einem Kindergarten und zwei Wohnbauten besteht, die Reimer als «ungleiches Geschwisterpaar» bezeichnete. Bauherr ist die Stiftung Einfach Wohnen, das Ziel: kostengünstig und einfach bauen. Gleichzeitig ist der Anspruch an eine nachhaltige Konstruktion hoch.

Wie man möglichst ressourcenschonend mit Beton entwirft, erklärte die Architektin Tanja Reimer.

«Wir haben uns relativ spät in der Planung für den Beton von Zirkulit entschieden», sagte Reimer. Und sie stellte klar: Ein kreislaufoptimierter Beton erspart der Architektin nicht die vorherige Planungsarbeit: den Beton sparsam und effizient einsetzen. Bei Guggach III heisst das: einfaches Volumen ohne Versprünge, direkter Lastabtrag und keine Tiefgarage. Dass sie statt auf eine Holzbauweise auf eine Betonschotenkonstruktion gesetzt haben, hat laut Reimer zwei Gründe. Einerseits der enge Kostenrahmen. Andererseits die limitierte Gebäudehöhe, was möglichst dünne Decken nötig machte. Sie messen nun zwischen 22 und 24 Zentimeter.

Dank CEM III/B-Zement und Zirkulit-Beton reduzieren die Architektinnen den CO2-Ausstoss insgesamt um 26 Prozent. «Doch die Zahlenspiele sind mit Vorsicht zu geniessen», meinte Reimer. Das Thema ist komplexer, als die simplen Rechnungen vorgeben. Im Entwurf fragten sich die Architekten immer wieder: Welches Mittel gibt es und was kostet uns das? «Wir sind am Suchen und Lernen», so Reimer. Einfache Rezepte gibt es nicht im klimagerechten Bauen. Zirkulit aber ist eine mögliche Antwort, die hier und jetzt verfügbar ist.

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