Mock-up eines Wandsystems aus YTONG P Stein und Multipor Dämmung Fotos: Schweizer Baumuster-Centrale
In Zusammenarbeit mit Xella Porenbeton

Auf Dämmung bauen

Vergangenen Donnerstag lud die Schweizer Baumuster-Centrale Zürich zum «Brown Bag Lunch». Die gut besuchte Veranstaltung widmete sich diesmal dem YTONG-Porenbeton und den Multipor Mineraldämmplatten.


Das Schöne an der Schweizer Baumuster-Centrale ist das Angebot des «Be-Greifens»: Materialwissen wird nicht nur über Zahlen und Buchstaben, sondern auch über das Material selbst vermittelt, das man von allen Seiten begutachten, anfassen und abwägend in die Hand nehmen kann.  Neben den bauphysikalischen Kennwerten kommen so Sinnlichkeit und Haptik eines Baumaterials zu ihrem Recht – ein nicht zu unterschätzender Faktor der ästhetischen Wirkung, wie man spätestens seit der Ausbreitung der verputzten Aussendämmung und dem berüchtigen hohlen Klang weiss, der sich beim prüfenden Klopfen auf die Aussenwand bemerkbar macht. Wahrscheinlich zog deshalb das Mock-Up, welches am Brownbag-Lunch zum Thema Porenbeton zu bestaunen und eben zu «be-greifen» war, das Interesse der zahlreich erschienen Planerinnen und Planer auf sich. Gezeigt wurde eine Alternative zur Fassadenkonstruktion aus Backstein und synthetischer Aussendämmung, nämlich eine quasimonolithische Aussenwand bestehend aus 15cm YTONG-P-Steinen und 22cm Multipor Mineraldämmplatten. Man hatte hier also ein homogenes System vor sich, bei dem die tragende und die dämmende Schicht nicht nur aus derselben Firma stammen, sondern auch aus demselben Material (Kalk, Sand, Zement, Wasser) bestehen. Die solcherart mineralische Wand besitzt den unbestreitbaren Vorteil, nicht zu «höhlelen» und der Architektur etwas von der baulichen Einfachheit zurückzugeben, die im Zuge stetig wachsender ökologischer Anforderungen auf der Strecke geblieben war.

Dabei kann der Porenbeton gerade auch auf ökologischer Ebene punkten: Wie Christian Ehmann, Geschäftsführer der Dachmarke Xella Porenbeton Schweiz AG, am Brownbag Lunch ausführte, seien sowohl Ytong wie Multipor mit Eco-Zertifikaten ausgezeichnet worden, da der Fabrikationsprozess  absolut unschädlich sei und die Baustoffe eine positive Ökobilanz vorweisen könnten. 

Einiges weist also daraufhin, dass der 1929 erstmals im schwedischen Yxhult (deshalb das «Y» im Markennamen) hergestellte Porenbeton zu neuer Aktualität gelangen könnte. Vom Baustoff restlos überzeugt zeigte sich jedenfalls der zweite Redner, der junge Architekt Steve Ducret. Der Inhaber des Architekturbüros «Atelier Ducret» in Fribourg und Luzern kommt seit Beginn seiner Karriere immer wieder auf den vielfältig einsetzbaren Baustoff zurück. Ducret präsentierte zwei Einfamilienhäuser mit einer Multipor-Innendämmung sowie zwei Wohnhäuser in Flamatt, wo die Aussenwand aus tragenden Ytong-Wandbausteinen und Multipor-Dämmplatten zum Einsatz kommt. Christian Ehmann nutzte die Gelegenheit, um das Vorurteil aus dem Weg zu räumen, dass Porenbeton keine Drucklasten tragen könne: «Fünf Geschosse sind kein Thema», sagte er: «Das geht.» Grund genug für die Zuhörer, sich zwischen Vortrag und Sandwich schauend und tastend den Exponaten von Xella zu widmen.


Der Brownbag-Lunch ist eine Veranstaltung der Schweizer Baumuster-Centrale Zürich.

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