Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938), Entwurf eines Herrenzimmers, perspektivische Innenansicht, 1904/05 Tuschfeder über Bleistift, Gouache, Aquarell (Courtesy Galerie Henze & Ketterer, Wichtrach/Bern)

Zum Schein Architektur

Eine Ausstellung im Kirchner Museum Davos untersucht ab dem 9. Juni, wie die architektonische Stilistik das Werk des gelernten Architekten Ludwig Kirchner beeinflusst hat.

«Ging dann nach München, studierte dort wie in Dresden zum Schein Architektur, da meine Eltern gegen die Malerei waren.» So beschreibt Kirchner 1916 in einem Brief an Botho Graef seine berufliche Ausbildung. Es scheint, das Architekturstudium war für den Maler wenig mehr als ein notwendiger Zwang, der keine grossen Spuren in seiner Werkentwicklung hinterliess. Die Ausstellung ‹Zum Schein Architektur›, die vom 9. Juni bis zum 22. September 2024 im Kirchner Museum Davos zu sehen ist, rückt diese unbekannte Seite des Malers in den Fokus und stellt anhand von Entwürfen und Skizzen, Kirchners architektonischen Blick heraus. Das Museum zeigt ausgewählte Gemälde, in denen sichtbar wird, wie sehr Kirchner zeitlebens das Architektenwissen in seinen Kompositionen begleitete. «Während vorangegangene Ausstellungen sich mit der Architekturgeschichte und dem architektonischen Œuvre Kirchners aus seinen Studienzeiten beschäftigten, möchte diese Schau Kirchners künstlerisches Werk auf die Einflüsse architektonischer Stilistik untersuchen», schreibt das Museum in einer Medienmitteilung.

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