Die Natur vor den Fenstern trägt zur Wohnatmosphäre in den Eigentumswohnungen bei.
Fotos: Duccio Malagamba
Ein vermeintlich kaum bebaubarer Landstreifen in der Genfer Gemeinde Veyrier inspirierte Architekturbüro Pictet Broillet zu einem eigenwilligen Wohnhaus.
Veyrier, eine ländlich geprägte Gemeinde im Einzugsgebiet von Genf. Zwischen Villenviertel und Ackerland, unmittelbar an einer Hauptstrasse, liegt ein schmaler Spickel Bauland. Höchstens zwei Einfamilienhäuser lassen sich hier bauen, nimmt der Erbe des Grundstücks zunächst an. Doch das Genfer Architekturbüro Pictet Broillet stellt fest: Die Bauzone erlaubt weitaus mehr. Ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt 18 Eigentumswohnungen entsteht. ###Media_3### Sich an den beiden Enden verjüngend, erinnert der langgezogene Dreigeschosser an einen Tanker. Hinter seinen verglasten Längsfassaden kommen pro Etage zwei 3½- und vier 4½-Zimmer-Wohnungen zu liegen. Die Grundrisse sind klassisch: Kombinierte Wohn-Essbereiche mit Eckloggia spannen von Fassade zu Fassade, geschlafen wird auf der strassenabgewandten und vor Einblicken geschützten Seite. Dort liegen auch die drei Hauseingänge. Eine gekieste, dicht eingewachsene «Promenade» verbindet sie und dient gleichzeitig als gemeinschaftlicher Aussenraum.
In Anlehnung an die Vergangenheit der Parzelle haben die Architekten dem Bau den Charakter eines landwirtschaftlichen Hangars gegeben. Eine «Wohnmaschine» sollte entstehen – inspiriert von Le Corbusiers Immeuble Clarté in Genf. Die geschlossenen Stirnseiten aus Trapezblech und das Flachdach aus Welleternit kontrastieren die benachbarten Villen. Vertikale Pilaster aus naturbelassenem Holz gliedern die Längsfassaden und dienen Kletterpflanzen als Rankhilfe. Die Inspiration für die Begrünung gab das Alvar Aalto House in Helsinki. ###Media_2### Die technischen Begriffe, mit denen die Architekten das Haus beschreiben, stehen im Widerspruch zur wohnlichen Atmosphäre der Innenräume. Diese lebt nicht zuletzt vom Ausblick durch die raumhohen Fenster: Auf einer Seite liegen Äcker, auf der anderen bildet eine dichte Baumreihe einen grünen Filter zum Villenquartier. Die eigenwillige Misch...
Wohnmaschine nach Le Corbusier
Ein vermeintlich kaum bebaubarer Landstreifen in der Genfer Gemeinde Veyrier inspirierte Architekturbüro Pictet Broillet zu einem eigenwilligen Wohnhaus.
09.04.2025 14:00