Warenhaus­architektur vom Feinsten

Das Warenhaus Jelmoli schliesst Ende 2024 seine Türen. Das grösste Zürcher Warenhaus ist nicht nur ein Einkaufstempel, sondern auch eine architektonische Sehenswürdigkeit.

Fotos: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich

Das Warenhaus Jelmoli schliesst Ende 2024 seine Türen. Das grösste Zürcher Warenhaus ist nicht nur ein Einkaufstempel, sondern auch eine architektonische Sehenswürdigkeit.

Über einen Zeitraum von mehr als sechzig Jahren wuchs das Warenhaus Jelmoli auf seine heutige Grösse an. Ein Rundgang um den grossen Block ist eine Promenade architecturale durch die Geschichte des Warenhausbaus. Auch nach dem Ende von Jelmoli als Warenhaus wird die Hülle bestehen bleiben - der ganze Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz. Nach dem Umbau werden aber Form und Inhalt nicht mehr übereinstimmen. Gerippestil aus Amerika In Amerika würden zwanzig-, ja selbst dreissigstöckige Häuser im «Gerippestil» errichtet, schwärmte Architekt Herrmann Stadler, als er in der ‹Schweizerischen Bauzeitung› seinen Neubau des Warenhauses Jelmoli vorstellte. Wegen der hohen Eisenpreise und der «kleinlichen Verhältnisse» habe diese Bauart in der Schweiz nur langsam vordringen können. Doch der Neubau von Jelmoli übertreffe nun sowohl in Bezug auf Grösse als auch Konsequenz der Durchführung fast alle derartigen Bauten in Deutschland. Tatsächlich erregte das gläserne Haus im damaligen Zürich viel Aufsehen. Mit dem genieteten Eisenskelett und den grossen Glasscheiben kontrastierte das Gebäude mit den Sandsteinfassaden des Bahnhofquartiers. Im Innern sorgte ein Lichthof für Orientierung und Tageslicht, ein Lift erschloss die Geschosse. Hofseitig erfolgte die Anlieferung über Lifte und Balkone auf jedem Geschoss. ###Media_2### Die Tragkonstruktion besteht aus genieteten, in der Werkstatt zusammengebohrten Eisenprofilen, deren Gesamtquerschnitt von Geschoss zu Geschoss abnimmt. Die Fassade aus schmiedeeisernen Rahmenverkleidungen unterstreicht den Charakter des Skelettbaus. An der Sihlstrasse musste man wegen eines gegenüber wohnenden Nachbarn auf die Bekrönung des Dachgesimses durch Balustraden oder Lukarnen verzichten, die dafür an der Seidengasse umso üppiger wucherten. ###Media_3### Zweimal verlängerten die Architekten Pfleghard & Haefeli die beiden Flügel de...

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.