Das ehemalige Kinderspital birgt Potenziale für eine Weiternutzung. Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv. Bearbeitung: Hochparterre

Vision für ein «Stadthotel Kispi»

Die Zürcher Arbeitsgruppe für Städtebau ZAS* legt ein Argumentarium gegen den Abriss des alten Kinderspitals vor. Im baulichen Bestand soll Wohnraum für ältere Menschen entstehen.

Im November 2024 sorgte der Umzug des Zürcher Kinderspitals – genauer gesagt der Neubau von Herzog & de Meuron – für Aufsehen. Die neuartige Gesundheitsarchitektur mit Holzfassade, bepflanzten Höfen und wohnlichen Bettenzimmern ging durch die Tagespresse. Architekturzeitschriften im In- und Ausland feierten das Gebäude als Innovation. Abseits des Scheinwerferlichts zogen Bauarbeiter indes einen Zaun um das alte Spitalareal in Zürich-Hottingen. Zurzeit läuft die Schadstoffsanierung der betrieblich nicht mehr genutzten Gebäude dahinter. Anschliessend sollen zehn der 13 Bauten – darunter das von Rudolf und Peter Steiger entworfene Bettenhaus von 1968 – abgerissen werden. Was folgen soll, ist bekannt. Der Kanton plant auf dem Areal einen Neubau für das Zentrum für Zahnmedizin (ZZM). Der Entwurf für den Holzskelettbau mit Glas- und Photovoltaikfassade stammt von Boltshauser Architekten. Auch ihn feierte die Fachpresse als Innovation. «Kein Thema des nachhaltigen Bauens lässt er aussen vor, alle Klimahebel legt er um», schrieb etwa Hochparterre-Redaktor Axel Simon 2021 über den Wettbewerbsentwurf. Eine Widerrede liess nicht lange auf sich warten. «Die mit Abstand wirksamste Klimaschutzmassnahme ist, nicht neu zu bauen», schrieb der pensionierte Architekt Hugo Wandeler auf Hochparterre.ch. Ein Weiterbauen im Bestand sei seriös zu prüfen. Seither bekämpfen Wandeler und einige Verbündete das Neubauvorhaben. Nun haben sie mit der Zürcher Arbeitsgruppe für Städtebau ZAS* Unterstützung aus der jungen Generation erhalten. Sparpotenzial: 350 Millionen Franken und 6000 Tonnen CO2 Mit der am 1. Oktober publizierten Broschüre «Kispi nutzen statt abreissen» fordert die ZAS* den Kanton und die Stadt auf, vom geplanten ZZM-Neubau abzusehen und «alternative Szenarien zu prüfen, die vom Bestand ausgehen». Den Forderungen geht ein Argumentarium in sieben Punkten...
Vision für ein «Stadthotel Kispi»

Die Zürcher Arbeitsgruppe für Städtebau ZAS* legt ein Argumentarium gegen den Abriss des alten Kinderspitals vor. Im baulichen Bestand soll Wohnraum für ältere Menschen entstehen.

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