Die Corona-Propheten haben uns eine neue Normalität vorausgesagt, doch die ist erstaunlich rasch einer alten gewichen: Wir gehen wieder auswärts essen, schlendern durch die Fussgängerzone, besuchen das Museum – sofern wir dürfen. Dauerhaft gewandelt haben sich vor allem Arbeitsformen und Arbeitsorte: Studien zeigen, dass Angestellte die Hälfte der Zeit daheim verbringen möchten. Manche Firmen überlassen es ihren Mitarbeitenden ganz, zu entscheiden, wo sie arbeiten wollen. Der offene Grundriss vieler Büros wird damit noch offener: Die Menschen ziehen sich nicht hinter Stellwänden am Schreibtisch zurück, sie gehen ins Büro, um gemeinsam zu brainstormen, einander kennenzulernen, den Teamgeist zu spüren. Das geht auch im digitalen Zeitalter am besten im physischen Raum. Die Architektur ist also gefragt. ###Media_2### ###Media_3### Die Mitte leer geräumt Christ und Gantenbein haben das Bürohaus für Roche in Grenzach-Wyhlen bei Basel geplant, bevor die Pandemie die Welt zum Stillstand brachte. Und doch wirkt es in vielem wie eine Antwort darauf. Das Gebäude namens Fritz – benannt nach Firmengründer Fritz Hoffmann – ist ein grosser sozialer Kondensator. Die Architekten haben es um eine zweigeschossige Halle organisiert, in der Veranstaltungen und Präsentationen stattfinden. Die zwei Geschosse darüber funktionieren als Begegnungslandschaft: Sitzgruppen schmiegen sich um bewaldete Rundbeete, Kücheninseln laden zum Schwatz, Besprechungsnischen ermöglichen kreatives Arbeiten in der Gruppe. Die sachliche Office-Welt aus Glas und Beton weicht einer informellen Lounge-Atmosphäre. ###Media_4### ###Media_5### Roche hat sich dafür von Unternehmen aus dem Silicon Valley inspirieren lassen. Das Büro wirkt, als wollten die Architekten und die Designer von Inch Furniture die Wohnlichkeit des Homeoffice nachahmen, um die Leute wieder ins Büro zu locken. Einzig an der Fassa...