Das hohe Haus ist der geplante Neubau. Am blauen Haus dahinter scheiden sich die Geister.

Sünde oder Glück?

Einen «architektonischen ‚Sündenfall’», wie beim Neubau nebenan solle vermieden werden. Das schrieb die Aargauer Zeitung beiläufig über den Ersatzneubau an der Badstrasse 36 in Baden. Die Architekten sind anderer Ansicht.

Einen «architektonischen ‚Sündenfall’», wie beim Neubau nebenan solle vermieden werden. Das schrieb die Aargauer Zeitung (AZ) am 24. Mai beiläufig über den Ersatzneubau an der Badstrasse 36 in Baden – was dem Badener Architekten Rolf Billing die Zornesröte ins Gesicht trieb: «Das ist eine Unverschämtheit!» Im Gegenteil sei der Nachbar für Baden ein Glücksfall! Gebaut hatten das blaue Haus mit dem Pultdach 1990-92 Hannes Burkard und Max Müller als Sieger eines prominent besetzten Wettbewerbs. Der Bau war damals Vorreiter einer Aufbruchstimmung in der Baukultur von Baden und Benedikt Loderer lobte ihn im Hochparterre 1-2/1989 als «Badener Modell». Der aktuelle Neubau daneben ist nicht das Resultat eines Wettbewerbs. Sein Architekt, Emanuel Schoop, plante ihn wegen des neuen Ensemble-Schutzes mit einer Art Mansarddach plus Zinne. Wieso umgeht man hier die Chance an den städtebaulichen Diskurs von vor zwanzig Jahren mit einem Wettbewerb anzuknüpfen? fragt Rolf Billing und sieht darin das allgemeine Desinteresse für Städtebau gespiegelt. Auch Schoop ärgert sich über die Formulierung der AZ. Auch für ihn ist das Haus von Burkard und Müller «ein wichtiges städtebauliches Beispiel in der Stadt Baden».

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Kommentare

Roman Huber (Verfasser des AZ-Artikels) 20.06.2013 14:28
Die Wiedergabe des AZ-Artkels ist nicht korrekt. Es hiess: Ein architektonischer «Sündenfall», wie er beim Neubau nebenan (Nr. 34, Pultdach) vor über 20 Jahren heftig diskutiert wurde . . . siehe Architekturdiskussion Badener Tagblatt, 13. 1. 1988. PS: Auch heute noch gehen die Meinungen über das vielgelobte Werk auseinander.
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