Die zweigeschossigen Anbauten geben der Siedlung einen neuen Rhythmus. Fotos: Kambiz Shafei

Schwachstelle behoben

In Arlesheim hat das Studio Balthasar Wirz eine Genossenschaftssiedlung aus den Fünfzigerjahren saniert und erweitert. Der Eingriff zeigt, wie sich mit begrenzten Mitteln viel Wohnqualität schaffen lässt.

Nur wer durch die Hecke einen Blick in den Garten erhaschen kann, bekommt sie zu sehen: sechs taubenblaue Anbauten aus Holz, angedockt an eine bestehende Häuserzeile. Die Konstruktion der zweigeschossigen Volumen ist einfach: Je vier Schraubfundamente aus Stahl verankern diese im Boden und heben sie von ihm ab. Drei horizontale und sechs vertikale Elemente formen eine Einheit, vorgefertigt vom Holzbauer. Den Abschluss bilden dünne Pultdächer, die keck in den Himmel ragen.   ###Media_2### Ähnlich wie an der Strassenseite, wo sich das Erscheinungsbild der Wohnsiedlung durch die Sanierung der Gebäudehülle bloss geringfügig verändert hat, verhält es sich im Innenraum: Die zwölf Geschosswohnungen atmen noch den Geist der 1950er-Jahre. Nur die Küchen sind nicht wiederzuerkennen. Vor der Sanierung gerade mal acht Quadratmeter gross, erstrecken sie sich heute bis in den Anbau, der über ein grosses Fenster zum Garten verfügt. Der Raumzuwachs von 18 Quadratmetern ermöglicht es zwölf Familien, fortan an einem grossen Tisch zu sitzen. Dafür nahmen sie einige Strapazen in Kauf. Erst klaffte ein Loch in der Aussenwand der Küche. Drei Tage später war der Anbau bereits errichtet. Bis er ausgebaut und die Küche ersetzt war, dauerte es allerdings noch sechs Wochen. Dennoch zeigten sich die Mieter dem Lärm und dem Staub gegenüber tolerant. Sie wussten, dass sie im Gegenzug das erhalten würden, was sie in ihrer Dreizimmerwohnung am meisten vermissten: eine Küche, die auch Wohnraum ist. ###Media_3### Diesen Wunsch förderten die Workshops zutage, die die Genossenschaft Wolfmatten mit dem Architekten und unter Leitung des Büros Denkstatt durchführten. Ein Ersatzneubau kam aus ökonomischen Gründen nicht infrage. Dennoch sollte es nicht bloss bei einer energetischen Sanierung bleiben. Der Vorschlag des Architekten, dort einzugreifen, wo der grösste Nachteil der Wohnungen la...
Schwachstelle behoben

In Arlesheim hat das Studio Balthasar Wirz eine Genossenschaftssiedlung aus den Fünfzigerjahren saniert und erweitert. Der Eingriff zeigt, wie sich mit begrenzten Mitteln viel Wohnqualität schaffen lässt.

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