Das Schulhaus Leutschenbach in Zürich-Oerlikon Fotos: Leonardo Finotti

Christian Kerez über «Architektur­feindlichkeit und Vertrauensverlust»

Christian Kerez, Architekt des Schulhaus Leutschenbach, reagiert auf die auf Hochparterre.ch geäusserte Kritik am preisgekrönten Schulbau.

Das Schöne an Zahlen ist, dass sie richtig oder falsch sind, unabhängig von unserer persönlichen Meinung. So sollten einige Zahlen, die im Beitrag auf Hochparterre.ch über das Schulhaus Leutschenbach («Hübsche Häuser erschöpfen sich schnell») genannt wurden, korrigiert werden. Die 64 Millionen Schweizer Franken, welche das Amt für Hochbauten der Stadt Zürich kommuniziert hat, sind Anlagekosten. Darin enthalten sind die Handänderungskosten, weil das Grundstück ursprünglich nicht dem Schulamt gehörte, sowie die Kosten für die Aufbereitung der kontaminierten Industriebrache und für die Landschaftsgestaltung des grossen Freiraums, den das hohe Gebäude ermöglicht hat. Auch die Gebäudekosten sind darin enthalten, sie betragen 40,5 Millionen Franken. Die Umbaumassnahmen haben nicht 8 Millionen Franken gekostet, sondern 4 Millionen. Davon wurde mehr als die Hälfte gebraucht, um die gesamte Beleuchtung des Schulhauses mit neuen Energiesparlampen auszustatten, die es zur Zeit, als das Leutschenbach gebaut wurde, noch gar nicht gab. Lediglich 1,4 Millionen Franken gehen zulasten der Akustikwände, die in den Medien diskutiert wurden. Diese wurden notwendig, weil das Schulhaus ursprünglich für 400 Kinder und Jugendliche entworfen worden war und heute von 600 Schülerinnen und Schülern als Tagesschule genutzt wird. Die offenen Flächen waren ursprünglich vor allem für klassenübergreifende Projektarbeiten vorgesehen. Heute werden diese Zonen vorwiegend für Zusatzangebote wie Nachhilfestunden und Sonderbetreuungen genutzt. Das Schulangebot ist komplex und äusserst anspruchsvoll geworden. Es bedarf heute zweier Schulleiter, um dieses Programm zu steuern. Damit wären die Fakten, die jeder mit etwas Recherche leicht finden kann, geklärt. Doch viel ärgerlicher an diesem Beitrag ist die absurde Behauptung, dass das Schulhaus Leutschenbach im Alleingang entstanden sei und Ar...
Christian Kerez über «Architektur­feindlichkeit und Vertrauensverlust»

Christian Kerez, Architekt des Schulhaus Leutschenbach, reagiert auf die auf Hochparterre.ch geäusserte Kritik am preisgekrönten Schulbau.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.