Die Bepflanzung der WWZ-Energiezentrale in Zug ist inspiriert von der Vegetation der Lötschberg-Südrampe im Wallis. Fotos: Philip Heckhausen

Naturkreislauf im Eternitkleid

Die Fassade der neuen Energiezentrale von Lütjens Padmanabhan ist eine geschraubte Stahlkonstruktion. Dahinter fliesst das Regenwasser über Kaskaden in Pflanzentröge mit regional inspirierter Vegetation.

In der Lorzenebene, im Irgendwo zwischen lärmigen Strassen und Spazierwegen, steht die neue Energiezentrale Unterfeld der Wasserwerke Zug. Sie ist Teil des ökologischen Wärmeverbundsystems Circulago, das über einen Kreislauf mit Zugerseewasser funktioniert. Eigentlich sollte der einzige oberirdisch sichtbare Teil dieses Systems eine identitätslose Infrastrukturkiste werden. Doch der Bezug zur Lorzenebene bewog die Stadtbildkommission und die Wasserwerke Zug zu einem Fassadenwettbewerb. Das Architekturbüro Lütjens Padmanabhan und die Bischoff Landschaftsarchitektur haben mit einem visuell erfahrbaren Wasserzyklus überzeugt: Das Regenwasser fliesst vom Dach und über ein kaskadenförmiges Bewässerungssystem in die Pflanzentröge zwischen den Eternitplatten. Überschüssiges Wasser wird kontrolliert abgeleitet, versickert in der offenporigen Bepflästerung, fliesst über den angrenzenden Bach in den Zugersee, verdunstet und landet als Regenwasser wieder auf dem Dach. ###Media_2### Auf den ersten Blick erscheint die zum Himmel aufgeklappte Figur monumental. Doch die offenen Ecken brechen sie auf. Eine geschraubte Stahlkonstruktion bringt die vorgehängte Fassade zum Schweben. Modular aufgebaut, lässt sie sich einfach erweitern und mit neuen Auslässen bestücken. Die gewellten Eternitplatten reduzieren nicht nur das Gewicht, sondern nehmen auch Bezug auf die angrenzenden Bauernhöfe und Schrebergärten. An den Zugängen setzen aufgeschobene Elemente die gestufte und schuppige Tektonik der Platten fort. Die Bepflanzung in den Trögen orientiert sich an der Vegetation trockener Felsvorsprünge der Lötschberger Südrampe. Unter Berücksichtigung der Ansprüche an Sonne, Schatten, Feuchtigkeit und Trockenheit wurden Pflanzen für verschiedene Himmelsrichtungen und Jahreszeiten eingesetzt. Von der Lorzenebene erscheint die bewachsene und felsig wirkende Eternitfassade als Inszenier...
Naturkreislauf im Eternitkleid

Die Fassade der neuen Energiezentrale von Lütjens Padmanabhan ist eine geschraubte Stahlkonstruktion. Dahinter fliesst das Regenwasser über Kaskaden in Pflanzentröge mit regional inspirierter Vegetation.

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