Mit den zwei Ecktürmen orientiert sich das Gebäude an den benachbarten Bauten, während die Klinkerfassade auf andere Vorbilder im Quartier verweist.
Fotos: Roland Bernath
Das Büro von Adrian Streich vervollständigt einen Zürcher Blockrand. Der Neubau nimmt den Charakter des Quartiers auf und schreibt ihn fort.
Am Stauffacherquai zeigt sich das sonst kleinteilige Zürcher Werdquartier erstaunlich grossstädtisch. Die monumentalen Bauten entstanden in den 1930er-Jahren entlang der früheren Achse der linksufrigen Bahnlinie. Die Gleise zwischen Hauptbahnhof und Wollishofen waren wenige Jahre davor in den Untergrund verlegt worden.
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Dieser urbanen Moderne erweist der neue Wohn- und Gewerbebau mit einem markanten Kopf, den zwei symmetrische Ecktürme prägen, seine Reverenz. Die Klinkerfassade verweist wiederum auf Nachbarbauten aus den 1910er-Jahren. So schliesst der Neubau nicht nur eine langjährige Lücke im Blockrand, er vermittelt auch zwischen den Wachstumsphasen der Stadt.
Mit der Auflage der Quartiererhaltung waren Traufhöhe, Gebäudetiefe und -abstände vorgegeben. Im zwölf Meter tiefen, fünfgeschossigen Riegel an der Schöntalstrasse gruppieren die Architekten auf jeder Etage je vier Wohnungen um drei Treppenhäuser. Die durchgesteckten 3½-Zimmer-Wohnungen sind mit 75 Quadratmetern kompakt. Mit 2,8 Metern Raumhöhe, korridorfreiem Grundriss, Schiebetüren als Raumtrenner und einer Loggia wirken sie dennoch erstaunlich grosszügig. Die 2½-Zimmer-Wohnungen zwischen Treppenhaus und Strasse sind mit einem Erker ausgestattet. Die mal verglasten, mal offenen Vorsprünge gliedern die Fassade zur Schöntalstrasse dezent. Beim Kopfbau am Stauffacherquai zeigt sich die Gebäudehülle dank eingezogener Loggien als homogene Fläche.
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Grössere Wohnungen befinden sich im Kopfgebäude und im vierten Obergeschoss des Riegels. Dort gelingt es dank einer schmalen Balkonschicht, die Traufhöhe einzuhalten, ohne an Raumhöhe zu verlieren. Um den Verlust an Wohnfläche wettzumachen, wurden zwei kleinere Wohnungen zu einer zusammengelegt. Trotz Dachschräge attraktiv und hell sind auch die obersten Wohnungen. Auf den privaten Dachterrassen, die ...
Lücke geschlossen
Das Büro von Adrian Streich vervollständigt einen Zürcher Blockrand. Der Neubau nimmt den Charakter des Quartiers auf und schreibt ihn fort.
19.04.2025 08:00