Kispi (7/7): Gesundheit und Zukunft

Das neue Kinderspital in Zürich ist es ein Leuchtturm heilender Architektur. Doch unser Gesundheitswesen wirft grundsätzliche Fragen auf. Diesen widmet sich der letzte Teil unserer Serie.

Fotos: Maris Mezulis

Das neue Kinderspital in Zürich ist es ein Leuchtturm heilender Architektur. Doch unser Gesundheitswesen wirft grundsätzliche Fragen auf. Diesen widmet sich der letzte Teil unserer Serie.

Das neue Kinderspital in Zürich erreicht Platinum beim Nachhaltigkeitslabel SGNI und erfüllt zahllose Anforderungen hinsichtlich Standort, Prozess, Technik, Soziokultur, Ökonomie und Ökologie. Vor allem aber ist es ein Leuchtturm heilender Architektur. Unser Gesundheitswesen wirft jedoch grundsätzliche Fragen auf, die nicht nur Kinderspitäler betreffen.Ein paar Fakten: In den OECD-Ländern verantwortet der Gesundheitssektor etwa 5 bis 6 Prozent der Treibhausgase. Ein MRI-Scanner verbraucht so viel Energie wie 70 EU-Haushalte. Jeder US-Patient verursacht täglich 10 Kilogramm Abfall – von Textilien bis zu Endoskopen mit Kamera, alles in Plastik verpackt und nach einmaliger Benutzung entsorgt. Den grössten Impact haben jeweils die letzten Lebensjahre. All das ist symptomatisch für eine Gesellschaft mit tiefer Risikobereitschaft, festem Glauben an die Technik und schwierigem Verhältnis zum Tod. Der Grenznutzen stets präziser werdender Diagnostikmethoden, gesteigerter Sterilität und eines immer stärker kontrollierten Raumklimas ist längst am Sinken. Gewiss, es ist heikel, über Dinge zu schreiben, die unsere Lebenserwartung womöglich reduzieren. Das Thema zu vermeiden, ist jedoch genauso heikel: Ab wann rechtfertigt der Impact heutiger Einzelbehandlungen den kollektiven Schaden von morgen nicht mehr – notabene den Schaden an unseren Kindern und Kindeskindern? Wenn wir die Umweltfolgen mindern wollen, ohne die Lebensqualität zu senken, müssen wir über Effizienzgewinne und postfossilen Strom hinausdenken: Viele Behandlungen betreffen Zivilisationserkrankungen. Ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Stress führen zu Diabetes, Herzkreislaufproblemen oder Depressionen. Nötig wäre darum, den Schwerpunkt von der kurativen Krankheitsbehandlung zu einer präventiven Gesundheitsförderung zu verlagern. Es geht um Aufklärung und einen gesunden Umgang mit Arbeit, Bewegung ...

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