Kispi (4/7): Die Innenräume

Im vierten Teil unserer Serie zum neuen Kinderspital in Zürich spricht Christine Binswanger, Architektin und Partnerin bei Herzog & de Meuron, über Leitmotive und Referenzen für die Gestaltung der Innenräume.

Fotos: Maris Mezulis

Im vierten Teil unserer Serie zum neuen Kinderspital in Zürich spricht Christine Binswanger, Architektin und Partnerin bei Herzog & de Meuron, über Leitmotive und Referenzen für die Gestaltung der Innenräume.

Die Architektin Christine Binswanger arbeitet seit 1991 bei Herzog & de Meuron. Von 1998 bis 2002 war sie verantwortlich für den Bau des REHAB Basel, das viele architektonische Prinzipien des Kinderspitals vorwegnahm. Heute ist sie Senior Partner des Architekturbüros. ‹Healing Architecture› ist ein Ansatz, der nicht das Kranksein, sondern den Heilprozess ins Zentrum stellt. Gibt es eine Art Leitmotiv, das Herzog & de Meuron bei der Gestaltung der Innenräume verfolgt haben? Christine Binswanger: Mir gefällt der Begriff ‹Healing Environment› besser. Unser Leitmotiv war, eine Stadt im Kleinen entstehen zu lassen mit öffentlichen, eher lauten, halbprivaten und privaten Räumen. Sie alle sollten einen eigenen Charakter, eine eigene Identität besitzen und somit Orientierung in diesem komplexen Gebäude schaffen. Ich kann Orientierung durch Beschilderung herstellen oder auch durch Raumanordnungen und Aussenbezüge. Dann entdecke ich Orte, an denen ich mich für eine Weile aufhalten möchte, denn die Tage in einem Spital sind oft lang. Wir wollten aber nicht verschleiern, dass es ein Spital ist. Und auch keine Hotelatmosphäre schaffen, was beim Spitalbau zurzeit en vogue ist. ###Media_2### Wie haben Sie diesen Spagat zwischen Wohlbefinden und Spitalalltag konkret umgesetzt? Gerade in einem Spital sind Details wichtig. Wir haben architektonischen Elementen eine Funktion gegeben, beispielsweise freistehende Säulen: Sie stehen nicht einfach im Weg, sondern haben umlaufende Tischchen auf verschiedenen Höhen, damit sie sich für Kinder und Erwachsene eignen. Es gibt nach innen gerichtete Höfe, die sehr städtisch wirken, oder das Bistro mit Ausrichtung auf die umgebende Natur. Das spürt man auch akustisch. Das Spital soll einladend sein und selbstverständlich, sich intuitiv entdecken und in Besitz nehmen lassen. Die Patientenzimmer sind in diesem Kontext die privateste...

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