Die Gemeinde Meyrin macht sich seit Langem Gedanken darüber, wie eine nachhaltige und ökologische Stadt aussehen soll. Im Jahr 2022 erhielt sie für ihre vielfältigen baukulturellen Strategien den Wakkerpreis. Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass das neue Unterhaltsgebäude ihrer Fussballstadien so nachhaltig und ökologisch wie möglich sein sollte. Der Infrastrukturbau mit überschaubarem Programm – Fahrzeugunterstand und Werkstatt im Erdgeschoss, beheizte Garderoben und ein Aufenthaltsraum darüber – liess ein Experiment zu. Die Architektinnen Véronique Favre und Tanya Zein entwarfen ein eigenständiges Gebäude, dessen Ausdruck sich weder der Satellitenstadt noch dem angrenzenden Landwirtschaftsgebiet zuordnen lässt. Das extensiv begrünte Dach faltet sich auf und hebt sich mit seiner Silhouette von der Umgebung ab, ebenso die Fassade aus massiven Fichtenbohlen und Kork-Dämmplatten. ###Media_2### Alle Baustoffe stammen, soweit möglich, aus der nahen Umgebung und sind schadstofffrei – oder erhalten in Meyrin ein zweites Leben. Das Holz stammt aus dem Wallis; massive hölzerne Stützen und Balken bilden die Tragkonstruktion. Für die tragenden Innenwände wurden vertikale Fichtenbohlen mit Buchenholzstäben fixiert. Dank Schreinerverbindungen benötigten die Türen und Innenausbauten nur wenig Leim. Eingeblasene Sägespäne, Holzwolle und die Kork-Verkleidung dämmen Dach und Wände. Beton kommt nur in den Bodenplatten und als Umfassungsmauer zum Einsatz. ###Media_3### ###Media_4### Die grossformatigen Bodenmosaike in der Einstellhalle und auf dem Vorplatz erzählen davon, wie Baumaterial zu Abfall wird: durch Ersatz oder Produktionsüberschuss etwa. Die runde Platte vor dem Eingang stammt aus einer künstlerischen Intervention. Das Loch in der Umfassungsmauer, das die Armierungseisen sichtbar macht, ist ein Werk von Héloïse Gailing und Mar...