Mit der Genossenschaft ‹Wir sind Stadtgarten› tritt die Immobilienfirma Halter als gemeinnütziger Wohnbauträger auf. Die Stärken und Schwächen eines Geschäftsmodells.
Gemeinnützig geschäftstüchtig
Mit der Genossenschaft ‹Wir sind Stadtgarten› tritt die Immobilienfirma Halter als gemeinnütziger Wohnbauträger auf. Die Stärken und Schwächen eines Geschäftsmodells.
Fotos: Hahn + Zimmermann
Im Zuge der zunehmenden Verknappung von bezahlbarem Wohnraum wird der Ruf nach gemeinnützigem, preisgünstigem und vor Spekulation geschütztem Wohnraum immer lauter. Die öffentliche Hand reagiert darauf, indem sie die Vergabe von Baurechten verstärkt an solche Bedingungen knüpft. Und das beeinflusst die Praxis renditeorientierter Bau- und Immobilienunternehmen: Sie gründen gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften (WBG), um an die Aufträge zu kommen. So etwa das Immobilienunternehmen Halter mit seiner Entwicklungsgenossenschaft ‹Wir sind Stadtgarten›. Acht Jahre ist es her, seit ‹Wir sind Stadtgarten› mit der WBG Huebergass in Bern eine erste Projektgenossenschaft gegründet hat. Fünf weitere sollen folgen. Von Unternehmern und Mieterinnen Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften entstehen aus unterschiedlichen Motiven. Hilfe zur Selbsthilfe, der zentrale Gedanke des Genossenschaftswesens, bedeutet demnach nicht immer das Gleiche. Zum Verständnis lohnt es sich, zwei Typen von Wohnbaugenossenschaft und ihre Ansätze zu unterscheiden, wie sie auch beim Unternehmen Halter zum Tragen kommen: die Unternehmergenossenschaft und die Mietergenossenschaft.
Erstere konzentriert sich darauf, den an ihnen beteiligten Unternehmen Aufträge zu verschaffen. Die Zusammenarbeit findet in etablierten Konstellationen statt, Akquise- und Vergabeaufwand entfallen. Den entstehenden günstigen Wohnraum betreibt und unterhält die Unternehmergenossenschaft eigenverantwortlich; die Bewohner sind meist keine Genossenschaft. Beispiele für Unternehmergenossenschaften sind die FAMBAU Genossenschaft und die Baugenossenschaft Brünnen-Eichholz in Bern oder die Baugenossenschaft Zurlinden in Zürich. Organisieren sich die Bewohnerinnen und Bewohner in einer Mietergenossenschaft, stehen Wohnen, Zusammenleben und Selbstbestimmung im Fokus. Als Genossenschafterinnen und Genossenschafter und durch ihren Genos...
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