Palle Petersen war bis Juni Hochparterre-Redaktor. Als neuer Verantwortlicher für Nachhaltigkeit bei Herzog & de Meuron hofft er auf eine Bauwende.

Forza SIA!

Der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein fordert für das CO2- und Umweltschutzgesetz genau das, was nötig ist für eine Klima- und Bauwende.

Im Oktober 2020 veröffentlichte der SIA das Positionspapier ‹Klimaschutz, Klimaanpassung und Energie›. Wie üblich klingt darin alles rosig: Der Verein anerkennt das 1,5-Grad-Ziel und Netto-Null bis 2050. Er fordert effiziente Gebäude und Infrastrukturen, die erneuerbare Energien produzieren, speichern und tauschen. Er beschwört den sparsamen Umgang mit Ressourcen, die Kreislaufwirtschaft und das Suffizienzprinzip. Er kritisiert die wachsende Siedlungsfläche, Art und Menge der Mobilität und heutige Komfortansprüche. Und er verspricht, die Transformation aktiv mitzugestalten, auch in seinen Normen, Ordnungen und Wegleitungen. Anderthalb Jahre später kann man sagen: Chapeau! Das Positionspapier ist kein Papiertiger. Die Veranstaltungen und Weiterbildungsangebote des SIA sind voller Nachhaltigkeitsthemen. Seine Zeitschrift ‹Tec 21› liefert Beiträge und Recherchen über Anergie und Photovoltaik, Lehm- und Strohbauten, wiederverwendete Bauteile und das Weiterbauen. Das Merkblatt ‹Effizienzpfad Energie› (SIA 2040) ist unterwegs zur Norm (SIA 390). Noch ist offen, ob die Zielwerte für Erstellung, Betrieb und Mobilität darin schrittweise in Richtung Netto-Null sinken werden. Politisch gut gebrüllt Auch in politischen Stellungnahmen spricht der SIA Klartext. Bezüglich der Teilrevision des Umweltschutzgesetzes fordert er, dass der Bundesrat Vorschriften für Gebäudepässe und zur Trennbarkeit von Bauteilen nicht nur erlassen «kann», sondern muss. Nebst Grenzwerten für die graue Energie von Neubauten fordert er solche auch für wesentliche Umbauten und für graue Emissionen. Die Revision des CO2-Gesetztes taxiert er als «zu wenig ambitioniert». Die Schweiz müsse ihre Emissionen bis 2030 gegenüber 1990 nicht um 50 Prozent und vorwiegend im Ausland senken, sondern um 60 Prozent allein im Inland. Sie solle nicht nur die Emissionen im Inland berücksichtigen, denn durc...
Forza SIA!

Der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein fordert für das CO2- und Umweltschutzgesetz genau das, was nötig ist für eine Klima- und Bauwende.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.