Die Zukunft aus der Tiefe

Unter dem Bahnhof Bern entstehen eine zweite SBB-Personenunterführung und ein neuer Bahnhof für den Regionalverkehr Bern–Solothurn (RBS). Ein Streifzug durch die komplexen Arbeiten im Untergrund.

Fotos: Martin Schäfer

Unter dem Bahnhof Bern entstehen eine zweite SBB-Personenunterführung und ein neuer Bahnhof für den Regionalverkehr Bern–Solothurn (RBS). Ein Streifzug durch die komplexen Arbeiten im Untergrund.

Die Parkterrasse Grosse Schanze ist der schönste Ort beim Bahnhof Bern. Hier öffnet sich der Blick über die Stadt bis zum Berner Alpenpanorama. Doch die Ruhe an der Oberfläche täuscht. ‹Zukunft Bahnhof Bern› steht gleich nebenan auf den Bauwänden geschrieben. Und diese Zukunft entsteht zurzeit im Untergrund. Langsam ruckelt der Bauaufzug im Schacht abwärts. Unten angekommen, erblicken wir vor uns einen Tunnel im Rohbau. Er führt zur künftigen Unterführung Mitte unter den Gleisen. Schacht und Stollen, durch die die Passagiere in acht Jahren von der Grossen Schanze bequem zu den Zügen gelangen werden, sind das Herzstück der Baustelle. Der Kran fördert den Aushub nach oben, der Beton wird durch eine Förderleitung nach unten gepumpt. «Wir heben hier 100 000 Kubikmeter aus, das bedeutet rund 20 000 Kranzüge über sechs bis sieben Jahre», erläutert Ingenieur Markus Marro, als Chefbauleiter verantwortlich für das Los der SBB. Noch ist die Orientierung hier unten schwierig, selbst für mich als Kenner der komplizierten Bahnhofsanlage. «Die Personenunterführung ist bis zum darüberliegenden Perron mit den Gleisen 9 und 10 erstellt», erläutert Markus Marro und führt uns eine Treppe hoch zum Perron. Auch hier ist alles roh, doch die Gestaltung, ausgeführt vom Architekturbüro Theo Hotz Partner, lässt sich schon erahnen. In der Betondecke über der Treppe gibt es Aussparungen für die Leuchten, der Beton der Seitenwände des Aufgangs ist dunkel eingefärbt und wird noch abgeschliffen. Noch sehen die Reisenden nichts davon; die Treppe verbirgt sich in einem weissen Kabäuschen auf dem Perron. Die Perronhöhe wurde im Verlauf der Bauarbeiten auf die heutige Norm angehoben, damit künftig auch im Bahnhof Bern stufenloses Einsteigen möglich ist. Über die ‹Welle›, die vor bald 20 Jahren erstellte Passerelle bei der Schanzenbrücke, gelangen wir zum Perron von Gleis ...

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