Die Zeit läuft
Das Kollektiv «Countdown 2030» ermahnt uns über dem Eingang des SAM in Basel mit einem Zähler, die Klimakrise in diesem Jahrzehnt zu lösen. Auch in Zürich und Lausanne organisieren sich Architekten.
Seit dem 1. Januar prangt über dem Eingang des Schweizerischen Architekturmuseums in Basel ein Countdown. Er zählt die Tage bis zum Ende der Dekade und unterstreicht so jede Minute, wie uns die Zeit davonläuft: In den 20er-Jahren müssen wir die Klimakrise anpacken, sonst ist es zu spät. Hinter der Aktion steht das Kollektiv «Countdown 2030», zu dem rund ein Dutzend Architekturbüros aus Basel gehören und das die Baubranche mit Veranstaltungen, Diskussionen und Projekten wachrütteln will.
Die Initianten wollen über den Zusammenhang von Architektur und Klima aufklären und die dringende Notwendigkeit sofortiger Massnahmen aufzeigen, heisst es in der Medienmitteilung. «Nach wie vor werden Objekte und Anlagen prämiert und in der Fachpresse sowie an Hochschulen anerkennend diskutiert, die weder nachhaltig sind noch die Biodiversität fördern.» Die Architekten treffen sich einmal in der Woche. Ansetzen wollen sie dort, wo der Hebel am grössten ist: Im Entwurf.
Auch in Zürich und Lausanne organisieren sich Architektinnen bottom-up gegen den Klimakollaps. Über die Website architects4future.ch mobilisieren sie ihre Kollegen, um «einen nachhaltigen Wandel der Baubranche» zu erzielen. In Zürich treffen sich die aktivistischen Architekten jeden zweiten Dienstag im Monat im Kosmos. Bereits seit letztem Jahr ist die Schweizer Version von architectsdeclare.ch online, deren Aufruf bisher über 60 Büros unterzeichnet haben. 2020 kommt die Klimakrise definitiv auch in der Baubranche an.