Der Kreis 5 feierte bis tief in die Nacht den Geburtstag der Pionierpflanze RiffRaff. Fotos: Saskja Rosset

Die Wiederauferstehung des RiffRaff

Das Zürcher Kino RiffRaff ist 20. Ein Grund, es krachen zu lassen. Mit einem Strassenfest fürs Quartier. Und an einer intimen Veranstaltung im Kinosaal. An dieser ‹Beerdigung› sprach auch Axel Simon. Folgendes.

Zwanzig Jahre Kino RiffRaff. Während draussen das Strassenfest rauschte war die intime Show für geladene Gäste vorenthalten, gestaltet, moderiert und gespielt von Jane Mumford und Tobias Bienz. Die beiden erklärten die Geburtstagsfeier schlicht zur Beerdigung und das RiffRaff für tot durch eingebrochene Besucherzahlen. Unterstützt wurden sie dabei von Hochparterres Redaktor Axel Simon, der als Makler das Gebäude pries, vom WOZ-Filmkritiker Florian Keller, der ein Märchen erzählte, von der Psychoanalytikerin Ingrid Feigl, die sich mit dem RiffRaff aufs Sofa legte, und von der Filmwissenschaftlerin Fabienne Liptay, die alle mit der Aussage erlöste, man solle nicht auf Orakelsprüche hören, denn erst dann gingen sie in Erfüllung. Also stand das RiffRaff auf von den Toten. Mit einer fiktiven Grussbotschaft der Stadtpräsidentin und mexikanischem Totenkult verabschiedete die Saalgemeinde den abtretenden Verwaltungsratspräsidenten und Filmemacher Christoph Schaub und begrüsste einen anderen Filmemacher, nämlich Thomas Imbach, als neuen VR-Präsidenten. Wir gratulieren allen zu allem! Und wer nicht das Privileg hatte im Saal dabei zu sein, der kann hier immerhin den Beitrag von Axel Simon lesen, vorgetragen auf einem Tisch stehend, auf der Bühne vorne rechts. «Liebe Freunde des RiffRaff, guten Abend. Als Architekturkritiker blickt man kritisch auf Gebäude. Nun bat man mich zu diesem traurigen Anlass um einen affirmativen Blick. Wegen der Schliessung dieses Kinos soll ich die Rolle tauschen. Als Makler soll ich Ihnen, liebe Gäste, diese grossartigen Räume schmackhaft machen, auf dass sie einen neuen Besitzer und eine andere Nutzung fänden. Doch lassen Sie mich zunächst kurz, persönlich und darum vielleicht ein wenig sentimental in die Vergangenheit schweifen. Als ich nach Zürich kam, 1999, war das RiffRaff meine Ankunftshalle. Mit frisch duftender Freitag-Tasche stand ...
Die Wiederauferstehung des RiffRaff

Das Zürcher Kino RiffRaff ist 20. Ein Grund, es krachen zu lassen. Mit einem Strassenfest fürs Quartier. Und an einer intimen Veranstaltung im Kinosaal. An dieser ‹Beerdigung› sprach auch Axel Simon. Folgendes.

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