Die Schlüssel sind übergeben: Chipperfield-Bau des Kunsthauses Zürich Fotos: Juliet Haller, Amt für Städtebau, Zürich

Die Kunst der Konsolidierung

Der Neubau des Kunsthauses Zürich ist fertig. Ein erster Augenschein zeigt goldene Namen auf warmem Beton, Fingerabdrücke auf Messing und die einfache Gleichung Moser + Pfister + Müller = Chipperfield.

 

Wäre es nach der Nutzerin gegangen, hätten wir die neuen Räume wohl erst im Oktober gesehen, dann, wenn der Neubau des Kunsthauses Zürich seine Türen öffnet, die Kunst an den Wänden hängt, Bücher im Shop stehen und Flaschen in der Bar. Doch nach 12 Jahren, nach all den Querelen, den Einsprachen, Verzögerungen und Diskussionen wollte die Stadt Zürich, die auch Teil der Bauherrschaft ist, das fertige Werk endlich präsentieren. Und die Architekten sowieso. So gab es also zur Medienmitteilung auch einen Medienrundgang mit kurzen Reden, Videobotschaften von David Chipperfield aus London und seinem leitenden Partner aus Berlin und natürlich mit Besichtigung der fertigen aber noch wunderbar leeren Räume. Hätten die Journalistenkollegen nicht Maske getragen, man hätte wohl in einige offene Münder geblickt. ###Media_2### ###Media_3### Namen und Räume ‹Chipperfield-Bau›. So heisst das Haus nun im Kunsthaus-Wording. Das ist geschickt. Denn einerseits geht der Euphemismus ‹Erweiterung› nun wirklich nicht, wenn dieselbe grösser ist, als alle bisherigen Etappen zusammen. Und zweitens klingt das irgendwie richtig, weil nobler als die bisherigen Namen, die auch eine Bauunternehmung bezeichnen könnten: Moser-, Pfister- und Müller-Bau. Zu Beginn des über 70 Meter langen, unterirdischen Ganges zwischen neu und alt weisen schwarze Lettern den Weg zu jenen. Die goldenen Lettern, die im grossen Foyer recht unauffällig den Beton hochkrabbeln, würdigen die vielen privaten Spender, die geholfen haben, den Bau zu finanzieren. Sogar die Eingangshalle selbst hat einen Sponsor-Namen: «Foyer Walter Haefner» steht dort auf dem Beton. ###Media_4### ###Media_5### Was zuerst beeindruckt: der Raum. Kaum aufgehalten von den Betonbrücken saust der Blick zwanzig Meter nach oben. An den Enden der Halle, die öffentlich begangen werden soll: Ausblicke, schraffiert von den schmalen, hohen ...
Die Kunst der Konsolidierung

Der Neubau des Kunsthauses Zürich ist fertig. Ein erster Augenschein zeigt goldene Namen auf warmem Beton, Fingerabdrücke auf Messing und die einfache Gleichung Moser + Pfister + Müller = Chipperfield.

 

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