Die Erweiterung in Hunzenschwil spinnt das Betonthema vom Altbau weiter. Fotos: Roman Keller

Zwei Fortsetzungen

Drei Aargauer Gemeinden gehören zum gleichen Kreisschulverband, wollten ihre Schulen aber partout separat erweitern. Von den drei Wettbewerben gewannen Schmid Schärer Architekten gleich zwei – mit stark aus dem Kontext geschälten Entwürfen.

Die Gemeinden Rupperswil, Hunzenschwil und Schafisheim im Kanton Aargau gehören zum gleichen Kreisschulverband. Zentralisieren aber will die Bevölkerung die Bildung partout nicht, weshalb jede Gemeinde ihre Schule separat erweitert. Zwei der drei Wettbewerbe gewannen Schmid Schärer Architekten (siehe auch: ‹Landpragmatik und Collagenlust› über ihre Weilererweiterung bei Embrach), beide Male mit Entwürfen, die sie stark aus dem Kontext geschält haben. In Rupperswil galt es, die Primarschule zu vergrössern. Der Bestand ist wild gemischt. Neben der Pavillonschule aus den Vierzigerjahren steht ein Neubau aus den Achtzigern mit postmodernem Einschlag, der in den Neunzigerjahren aufgestockt wurde. «Der Bestand ist nicht unbedingt schön», sagt der Architekt Patrick Schmid. «Trotzdem haben wir versucht, auf die Architektur einzugehen und eine Sprache zu entwickeln, die verwandt ist.» Den Architekten gelingt es, trotz disparater Ausgangslage eine neue Gesamtfigur zu finden. Der L-förmige Neubau holt die Schule an die Dorfstrasse, die verkehrsberuhigt wurde. Er schliesst direkt am Altbau an und bildet einen Hof, an dem die Flure liegen. Die Fassade verbindet modernistische Bandfenster mit Putz, Horizontalstreifen und Schrägdach. Eine Stütze an der Ecke zwinkert jenen gegenüber aus den Achtzigerjahren zu.Auch im Inneren haben die Architekten vom Bestand gelernt. Am Boden liegt Kunststein wie im Altbau, nur etwas heller. Die Deckenfelder sind gerahmt. In den Klassenzimmern verlegten die Architekten auf Wunsch der Schulleitung den gleichen Spannteppich wie im Altbau. An der Nahtstelle im Obergeschoss stossen drei Epochen und drei Niveaus aneinander. Der Flur verbindet sie auf unaufgeregte Weise über ein paar Stufen und eine Bank, ganz im Sinne des Konzepts des Weiterführens.Die Schule in Hunzenschwil stammt aus den Sechzigerjahren, ein markanter Betonbau in der Tradition der Sol...
Zwei Fortsetzungen

Drei Aargauer Gemeinden gehören zum gleichen Kreisschulverband, wollten ihre Schulen aber partout separat erweitern. Von den drei Wettbewerben gewannen Schmid Schärer Architekten gleich zwei – mit stark aus dem Kontext geschälten Entwürfen.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.