Die Valser haben entschieden: Die Gemeinde soll die Therme an Remo Stoffel verkaufen. Fotos: Wikimedia

Zumthor scheitert in Vals

Die Zumthor-Gruppe verliert den Kampf um die Therme Vals. Das Stimmvolk hat am Freitagabend nach langer, emotionaler Debatte entschieden, den Therme-Komplex dem Immobilienunternehmer Remo Stoffel zu verkaufen.

«Der Entscheid fiel mit 287 zu 219 Stimmen überraschend deutlich für den 35-Jährigen aus», meldet die «Südostschweiz» online. Noch klarer beantworteten die Valser anschliessend die Frage, ob sie nun tatsächlichen verkaufen wollten, da feststand an wen. Drei Viertel stimmten für die Veräusserung. Stoffels Aktiengesellschaft Stoffelpart bezahlt der Gemeinde für Therme und Hotel 7,8 Millionen Franken. «Sie hat sich verpflichtet, rund 50 Millionen Franken zu investieren, das Hotel zu renovieren und ein weiteres, architektonisch hochstehendes Haus mit 70 Zimmern zu bauen», so die «Südostschweiz». Weiter wolle Stoffel eine 12 Millionen teure Mehrzweckhalle bauen und die Hälfte der Kosten tragen. Die Valser haben laut der Zeitung zudem die Möglichkeit, ihre «Perle» nicht vollständig aus der Hand zu geben. «Stoffel ist bereit, die Therme an eine Stiftung der Gemeinde zu überführen und nur das Nutzungsrecht zu beanspruchen, sollten die Valser das wünschen.» Im Vorfeld der Abstimmung beurteilte der Gemeinderat beide Offerten als «sehr gut», gab jedoch Zumthor den Vorzug. Die Bürger sahen dies offensichtlich anders und wollten die Therme nicht dem Schöpfer der Architekturikone anvertrauen.

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Kommentare

Jürg 13.03.2012 13:26
Mit dieser Entwicklung ist Vals für mich Vergangenheit, Geschichte!
Werner K. Rüegger 13.03.2012 12:15
Die Gemeinde verdient die Therme eigentlich gar nicht. Das Hotel und die Eigentumswohnungen sind eine Schande für den Ort und müssten eigentlich gesprengt werden. Das kommt nicht gut.
Egon 10.03.2012 13:15
Da bin ich ja mal gespannt, welche Architekten sich dem Stoffel anbiedern werden, um "ein weiteres, architektonisch hochstehendes Haus" zu bauen. Im Gegensatz zu Zumthor haben die meisten Architekten wenig Hemmungen, sich mit einem zwielichtigen Spekulanten ins Bett zu legen.
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