Das neue Schulhaus von Port bei Biel bildet ein zweigeschossiges Gegenüber zum Bestandesbau. Dazwischen liegt ein grosser Schulhof. Fotos: Julien Lanoo

Zackige Schule

In Port bauen Skop ein Schulhaus: durchdacht und spielerisch, ambitioniert und pragmatisch, komplex und kontrolliert. Ist das Architektur für die Generation Y?

«Unsere Architektursprache ist nicht heroisch, sondern sozialdemokratisch. Wir suchen Sinn in unserer Arbeit. Wir leben sie – eine Architektur Y!» So endet das Bekenntnis von Skop. Doch was programmatisch klingt, ist ein Anti-Programm. Die jungen Zürcher Architekten erklären Konzepte und Dogmen für tot und treten für Widersprüche ein. Sie beziehen sich dabei auf die Generation Y, die zwischen 1980 und 2000 Geborenen, die laut Soziologen alles wollen: Beruf und Freizeit, Hightech und Einfachheit, Gemeinschaft und Unabhängigkeit, Sinn und Spass.Vor fünf Jahren gründeten sie ihr Büro und nannten es Skop. «Zimmerli Weibel Spiess, wie spiessig wäre das denn gewesen?», sagt Basil Spiess, der mit Jahrgang 1983 etwas jünger ist als seine Büropartner Silvia Weibel Hendriksen und Martin Zimmerli. Er erklärt: «Skopein ist das altgriechische Verb für genaues Betrachten, und das versuchen wir.» Seither bauten sie ein Einfamilienhaus um, eine Zahnarztpraxis aus und gewannen gleich ihren ersten Wettbewerb: In einem offenen Verfahren hatten 76 Büros Vorschläge gemacht für ein Schulhaus mit Kindergarten in Port bei Biel. Skop hatten ihren Beitrag ‹Ante Portas› getauft, zu Deutsch ‹im Kommen›, denn sie sahen ihn als «Aufbruch der eigenen Identitätsfindung».Der Baukörper: gefaltet und aufgefächertJetzt ist das Schulhaus eröffnet. Port, einst ein römischer Hafen, ist heute eine Gemeinde mit 3500 Einwohnern südlich von Biel und längst mit der Stadt verwachsen. Mitten im kleinkörnigen Wohngebiet liegt eine leichte Erhöhung. An ihrem Fusse steht ein belangloser Nachkriegsbau in fleischkäsefarbenes Eternit gehüllt. Er blieb stehen und dient künftig als Raumreserve sowie dem Textil- und Informatikunterricht. Wo seit den Sechzigerjahren Baracken standen, besetzt nun ein hölzerner Neubau die Hangkante. Zum Altbau hin ist er zweistöckig. Im Terrain vergraben und zum ...
Zackige Schule

In Port bauen Skop ein Schulhaus: durchdacht und spielerisch, ambitioniert und pragmatisch, komplex und kontrolliert. Ist das Architektur für die Generation Y?

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