Wohnungen mit Aussicht statt Büros mit Beamten

Die frühere PTT-Generaldirektion in Bern ist jetzt ein Wohnhaus mit Hotel. Die schöne Aussicht war gegeben, die Qualität der Wohnungen ist die Leistung der Architekten.

Fotos: Rob Lewis

Die frühere PTT-Generaldirektion in Bern ist jetzt ein Wohnhaus mit Hotel. Die schöne Aussicht war gegeben, die Qualität der Wohnungen ist die Leistung der Architekten.

Die Generaldirektion der schweizerischen PTT-Betriebe in der ‹Schönburg› in Bern war einst das Reich der Beamten. In den sechs- bis achtgeschossigen Bürotrakten waren bis zu 1400 Arbeitsplätze eingerichtet, ein niedriger Annexbau nahm das Personalrestaurant, Konferenzräume und Dienstwohnungen auf, und unter dem einen Aussenbereich lag das geräumige Telefonbuchlager. 1958 hatte der damals dreissigjährige Architekt Theo Hotz zusammen mit Max Kollbrunner den Wettbewerb für den Neubau gewonnen. Sieben Jahre später begannen die Bauarbeiten, 1970 war das Gebäude fertig. Der Bedeutung des Bundesbetriebs entsprechend setzte die nach einer nahen Villa und der flankierenden Strasse benannte ‹Schönburg› an erhöhter Lage über dem Aargauerstalden einen markanten architektonischen Akzent in der Bundesstadt. ###Media_2### Heute sind die Post-, Telefon- und Telegrafenbetriebe als Regiebetrieb des Bundes Geschichte und die Telefonbücher eine Randerscheinung. 2014 verliess die Post die ‹Schönburg›. Zunächst wollte die Credit Suisse sie zu einem Hotel umbauen, verkaufte die Liegenschaft dann jedoch an Swiss Prime Site Immobilien. Diese prüfte verschiedene Varianten, vom Wohnhaus über ein Hotel bis hin zu einer Klinik – einzig die weitere Nutzung als Bürohaus kam angesichts des Berner Immobilienmarkts kaum infrage. In einer Architektengemeinschaft mit Marazzi + Paul Architekten verwandelten schliesslich Theo Hotz Partner Architekten das erste grosse Verwaltungsgebäude ihres Bürogründers in ein Wohnhaus mit Hotel, zehn ‹Town Houses› genannten Reihenhäusern und 132 Wohnungen. Mit einem Volumen von 163 000 Kubikmetern war das vierflügelige Verwaltungsgebäude auf grosse, frei unterteilbare Flächen ausgerichtet. Im Schnittpunkt der Gebäudeflügel lag die Erschliessung mit einem grosszügigen Liftvorplatz auf jedem Geschoss, von dem vier Korridore abzweigten. An der ...

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