Eine breite Front wehrt sich gegen den Umbau des Konvikts in Chur. Fotos: Ralph Feiner

Widerstand gegen Konvikt-Umbau

SIA, BSA, SWB, VSI und der Bündner Heimatschutz kritisieren die Umbaupläne für das Konvikt in Chur, das Otto Glaus 1968 erbaut hat. Sie fordern einen Marschhalt.




Derzeit plant der Kanton Graubünden den Umbau des Konvikts der Bündner Kantonsschule in Chur, das Otto Glaus 1968 erbaut hat und das als Baudenkmal von nationaler Bedeutung eingestuft ist. Nun schalten sich eine breite Front von Verbänden ein gegen die Pläne des Kantons: der SIA, der BSA, der Schweizer Werkbund, die Vereinigung Schweizer Innenarchitekten VSI und der Bündner Heimatschutz. In einer Medienmitteilung loben sie viele Aspekte des Umbauprojektes. Die Instandsetzung des Sichtbetons der Fassade oder die Sanierung der Korridore und Treppenhäuser zeuge von einem grossen Respekt gegenüber der historischen Bausubstanz, heisst es in der Pressemitteilung. «Leider aber findet der bei einem so hochkarätigen Gebäude wie dem Konvikt angezeigte denkmalpflegerische Ansatz keine konsequente Anwendung.» Die Verbände kritisieren, dass die Fenster und die Haustechnik ersetzt und die Bewohnerzimmer komplett erneuert werden. Der Eingriff lasse «jegliche Sensibilität gegenüber dem Baudenkmal vermissen», Otto Glaus’ «Wohnzellen» würden zu «gesichtslosen Allerweltsräumen ohne jeden Bezug zum übrigen Gebäude». Ohne Not würden kulturelle Werte unwiederbringlich zerstört. «Ein solches Vorgehen ist nicht zu verantworten – schon gar nicht von der öffentlichen Hand», schreiben die Verbände. Sie fordern vom Kanton einen Marschhalt. Das Projekt müsse nach einem denkmalpflegerischen Gesamtkonzept überarbeitet und von externen Fachleuten begleitet werden, verlangen die Verbände. Und der Kanton müsse sich klar zum Erhalt des Gebäude bekennen, etwa indem er es unter Schutz stelle.

In der Augustausgabe beleuchtet Hochparterre die Kontroverse ums Konvikt ausführlich
 

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