Der Italiener Fabrizio Barozzi (40) stammt aus Rovereto im Trentino, der Spanier Alberto Veiga (43) aus Santiago de Compostela. (Foto: Desirée Good)

Von Barcelona nach Europa

Das spanisch-italienische Büro Barozzi Veiga kehrt die Geschichte um: Während die Bauwirtschaft taumelt, reüssiert es mit Kulturbauten auf dem halben Kontinent, in der Schweiz gleich dreimal.

Wer diese Karriere verstehen will, sollte alles vergessen, was er über Spanien, seine Architektur und die Wirtschaftskrise weiss. Der Erfolg der beiden Architekten Fabrizio Barozzi und Alberto Veiga lässt sich nur als Gegenteil der Erwartung erklären. Sie sind Teil einer verlorenen Generation von Architekten, deren Misere sie widerlegen. Kometenhaft steigen sie auf, während die Bauwirtschaft in Trümmer fällt. Das Protokoll einer Ausnahme.Es ist 2003. Die spanische Wirtschaft floriert, die Arbeitslosenquote liegt mit zehn Prozent auf dem tiefsten Stand seit 25 Jahren. Seit neun Monaten arbeitet Fabrizio Barozzi im Büro von Guillermo Vázquez Consuegra in Sevilla, wo er schon im Austauschsemester im Jahr zuvor studiert hat. Der Italiener Barozzi stammt aus Rovereto im Trentino, studiert hat er in Venedig. Dass er Architekt werden will, wusste er schon als Kind. «Die Bedingungen in Spanien waren günstig, in Italien gab es kaum offene Wettbewerbe», erklärt er. Also versucht er sein Glück und gewinnt prompt einen Wettbewerb für einen Sozialwohnungsbau in Úbeda. Der Startschuss, um ein eigenes Büro zu gründen. Dafür holt er Alberto Veiga ins Boot, den er im Büro in Sevilla kennengelernt hat.Aussenseiter in BarcelonaVeiga kommt aus Santiago de Compostela. Seine Ausbildung in Navarra ist auf die Praxis ausgerichtet. Wegen seiner hageren Physiognomie und der feinen Brille würde man ihm auch den Ingenieur abnehmen, der er einmal werden wollte. Veiga wählt seine Worte genau und präzisiert mit sanften Gesten. Barozzi wirkt ebenso konzentriert, lacht aber manchmal herzhaft. Mit seinem Bart wirkt er älter im Vergleich zu Veigas jugendlichem Gesicht, obwohl er, 1976 geboren, drei Jahre jünger ist. Barozzi hat in Italien ein humanistisches Verständnis von Architektur erfahren. «Wir mussten erst herausfinden, ob wir zusammenpassen», sagt er.Wo niederlassen? Úbeda liegt im andal...
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Das spanisch-italienische Büro Barozzi Veiga kehrt die Geschichte um: Während die Bauwirtschaft taumelt, reüssiert es mit Kulturbauten auf dem halben Kontinent, in der Schweiz gleich dreimal.

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