Der Empfang der Jugi Bern liegt in der ursprünglich offenen Halle im Erdgeschoss. Fotos: Thomas Andenmatten

Unter der Platane und dem Parlament

Seit 1956 steht die ‹Jugi› in Bern im Marziliquartier im Schatten des Bundeshauses. Nun sanierten und erweiterten Aebi & Vincent Architekten das Ensemble von Peter Indermühle mit einem «Gestell mit Koffern».

So nah am politischen Epizentrum eines Landes liegt kaum eine Jugendherberge der Welt: Seit 1956 steht die ‹Jugi› in Bern im Marziliquartier im Schatten des Bundeshauses. Doch das Ensemble von Architekt Peter Indermühle war in die Jahre gekommen. Der Mehrbetttrakt im früheren Jugendhaus war feucht, und eine Sanierung in den Achtzigerjahren hat die ursprüngliche Struktur und den Charakter der Anlage stark verändert. Doch nun ist alles anders, und der ‹Classic›- ist in der Nomenklatur der Jugendherbergen zum ‹Top›-Betrieb mit 184 Betten geworden. ###Media_3### Aebi & Vincent Architekten schlugen im Wettbewerb als Einzige einen freistehenden Neubau anstelle des angebauten alten Jugendhauses vor. Und da steht er nun: schlank, viergeschossig und vom feuchten Baugrund abgehoben – und zwar nicht nur scheinbar mit einer Schattenfuge, sondern wirklich, auf Stützen in den je nach Aarestand mal feuchteren, mal trockeneren Baugrund gestellt. Dieser Neubau ist ein feingliedriges Betonraster mit gläsernen oder hölzernen Füllungen. «Ein Gestell mit Koffern», erläutert Bernhard Aebi das Bild, das die Architekten im Kopf hatten. Das Haus ist als Einbünder organisiert, wobei die Erschliessung geschossweise die Seite wechselt. Entsprechend gibt es Zimmer mit Blick zur Aare und solche mit Blick zum rückwärtigen Grünraum und nach oben zum Bundeshaus. Drei Zimmertypen beherbergt der Neubau: Vierbett-, Zweibettzimmer sowie Familienzimmer. Die je nach Zimmer unterschiedlich ausgebildeten Nasszellen sind vorfabriziert und in vier Farben gehalten. ###Media_2### Das offene Treppenhaus liegt an einem langgestreckten Platz, der auf drei Seiten vom Neubau, dem alten Bettentrakt und dem Speisesaal umschlossen ist. An der vierten Seite steht eine mächtige Platane als Zentrum der Berner Jugi. ###Media_4### Der alte Hauptbau, in den Achtzigerjahren gedämmt, verputzt und mit Metall...
Unter der Platane und dem Parlament

Seit 1956 steht die ‹Jugi› in Bern im Marziliquartier im Schatten des Bundeshauses. Nun sanierten und erweiterten Aebi & Vincent Architekten das Ensemble von Peter Indermühle mit einem «Gestell mit Koffern».

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