Das Schulhaus von Fritz Haller aus den Sechzigerjahren zeigt, wie elegant technisch gepräge Architektur sein kann. Bei der Tagung kam das nicht zur Sprache.(Foto: Manu Friederich)

Tech oder Nicht-Tech?

Der SIA fragt: Wie lässt sich Gebäudetechnik verdrängen? Swissolar fragt: Wie lässt sie sich vermehren? Ein Tagungsbericht aus Brugg und ein Reisebericht aus Stuttgart.

Die No-Technik-Tagung‹Low-Tech / No-Tech. Wie viel Technik braucht ein Haus?› So hiess die sehr gut besuchte Fachtagung des SIA in Brugg letzten Donnerstag. Ausgangslage: Die anschwellende Gebäudetechnik bereitet den Architekten Bauchweh. Die Tagung präsentiert die Gebäudetechniker nicht als die Verantwortlichen für diese Blähungen, sondern als Partner der Architekten. Man ist sich einig: Christoph Wieser gab den historischen Rückblick, zeigt die «strategische Verdrängung» der Gebäudetechnik und die aktuelle Entwicklung hin zu einer «Architektur unplugged». SIA-Vize Adrian Altenburger forderte dann «soviel Technik wie nötig, so wenig wie möglich», um Werner Binotto, Kantonsbaumeister SG, die Bonmots und den Applaus zu überlassen: Ein einfaches Haus ist ein intelligentes Haus. Bravo! Zwar sei Technik, wie Wieser sagte, Voraussetzung für Kultur, doch haben wir nun, bitteschön, genug, nein: zuviel davon, so der Tagungs-Tenor.Die dann präsentierten Bauten spiegelten das aufs Massivste: Dietmar Eberles ‹2226› in Lustenau, ein Bürohaus mit monolithischen Mauern, ohne Heizung aber – siehe da! – mit viel digitaler Steuerungstechnik der Bauphysiker von TAU. Es folgte Stampflehm im Doppelpack von Roger Boltshauser und Herzog & de Meuron, beide natürlich mit Martin Rauch. Ein Klimaingenieur von Transsolar schilderte, wie man das Ricola Kräuterzentrum trotz der urtümlichen Bautechnik berechnet und bewilligt bekam. Klar, fast ohne Technik. Und Schneider Studer Primas plädierte mit dem Schulprojekt Wallrüti für Suffizienz: Pullover für die Kinder, nicht für die Bauten.Ja, im Technikvermeiden war man sich einig in Brugg. So einig, dass der Strom vergessen ging und damit die Technik, die sich nicht in den Keller verdrängen lässt: die Photovoltaik. Doch das hätte die Architekten ja vielleicht dazu genötigt, doch über eine irgendwie technoide Erscheinung i...
Tech oder Nicht-Tech?

Der SIA fragt: Wie lässt sich Gebäudetechnik verdrängen? Swissolar fragt: Wie lässt sie sich vermehren? Ein Tagungsbericht aus Brugg und ein Reisebericht aus Stuttgart.

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