Zwischen den Pavillons des Robinsonspielplatzes in Basel bleibt viel Platz für die Aktivitäten der Kinder. Fotos: Theo Scherrer

Spieldorf in der Stadt

Das Stadtentwicklungsprojekt «ProVolta» in Basel Nord ist ein Stück Stadtreparatur. Im Untergrund verläuft die Nordtangente, darüber entstanden am Lothringerplatz drei markante Neubauten. Die Neugestaltung und Aufwertung der Grünanlage der Voltamatte schliesst nun das Projekt ab.

Der Verein Robi-Spiel-Aktionen nutzte diese Chance, um einem der ältesten Robinsonspielplätze der Schweiz ein neues Gesicht zu geben. Der Verein betreibt betreute Spielplätze, organisiert Freizeitaktionen für Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis fünfzehn Jahren und bietet Tagesbetreuung an.

Üblicherweise stehen auf Robinsonspielplätzen Holzhütten und Baumhäuser, von Kindern eigenhändig gestaltet und gebaut. Der neue «Robi» am Voltaplatz ist hingegen ein Spieldorf: Vier stahlverkleidete Pavillons besetzen die Ecken des Grundstücks. Nach aussen sind deren Fassaden weitgehend geschlossen, denn die «Wunderwelt» des Dorfes wendet sich nach innen, und der normenfreie Raum der Kinder grenzt sich von vielen anderen Spielplätzen ab. Die Pavillons – drei kleinere stehen im Innern des Areals – nehmen Bastelräume, Küchen, Werkstätten und einen Imbissstand auf.

Zwischen den Pavillons bleibt viel Raum zum Spielen, Toben oder Gestalten mit Brettern, Stöcken und Steinen. An den Zäunen zwischen den Bauten wachsen Kletterpflanzen zu grünen Wänden heran. Robuste Pflanzen wie Ahorn und Haselnusssträucher ragen aus dem groben Kies und den Bodenbedeckern empor. «Unkraut ist erwünscht», sagen die Landschaftsarchitekten.

Die verwinkelten Baukörper variieren in der Höhe und Breite. Die unterschiedlich zugeschnittenen Platten erinnern an die Bretter der üblichen Robinsonhütten, doch setzt sich der rohe Stahl davon ab; die Spuren des Transports und die heterogene Färbung betonen zudem die Rohheit des Materials. Die rostenden Platten verweisen zudem auf die industrielle Vergangenheit des Orts: Vor siebzig Jahren stand hier eines der ersten Gaswerke Basels.

Robinsonspielplatz, 2012

Voltaplatz 4, Basel

– Bauherrschaft: Bau- und Verkehrsdepartement, Basel-Stadt

– Architektur: Trinkler Stula Partner Architekten, Basel

– Landschaftsarchitektur: Berchtold Lenzin Landschaftsarchitekten, Zürich

– Auftragsart: Studienauftrag, 2006

– Kosten (BKP 1– 9): CHF 3,1 Mio.

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