Schöner bauern

Neue Ställe stehen meist ausserhalb der Bauzone. Selten sind diese Zweckbauten baukulturelle Perlen – auch, weil die Architekten wenig Interesse am Stallbau haben.

Neue Ställe stehen meist ausserhalb der Bauzone. Selten sind diese Zweckbauten baukulturelle Perlen – auch, weil die Architekten wenig Interesse am Stallbau haben.

«Ich gehe in mein Büro», pflegen Bauern zu sagen, wenn sie in den Stall gehen. Wie viele andere gehen auch sie heute ins Grossraumbüro. Denn im Gleichschritt mit den Betrieben sind die Ställe in den vergangenen Jahren gewachsen und gewachsen. So gibt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) an, dass die durchschnittliche Fläche der Betriebe in den letzten zehn Jahren um 4,2 Hektar auf 31,8 Hektar zugenommen hat. Weiter kommt das BLW zum nicht überraschenden Schluss, dass sowohl die Gebäudevolumina als auch die Gebäudekosten pro Grossvieheinheit (GVE) beim Stallbau gestiegen sind. Eine Kuh braucht heute im Schnitt 190 Kubikmeter Raum, inklusive Heulager. Das Wachstum ist nicht gottgegeben, sondern vom Bund gewollt: Die Betriebe sollen wachsen, damit sie effizienter werden. Zudem verlangen die Vorschriften für das Tierwohl mehr Platz. Die neuen Ställe stehen nicht mehr im Dorf, sondern in der Landwirtschaftszone ausserhalb. Gemäss dem Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) lagen 2016 rund 9600 Hektar der Schweizer Gebäudefläche – knapp zwanzig Prozent – ausserhalb der Bauzone. Zwei Drittel sind Ställe oder andere landwirtschaftliche Gebäude. Deshalb ist richtig, was Gusti Egli formuliert: «Es ist darauf zu achten, dass das Gebäudevolumen nicht zu markant wird.» Egli weiss, wovon er spricht. Er ist Architekt bei Nik Hartmann im Prättigau und spezialisiert auf Stallbauten. Funktionsgetriebene Normställe Auch die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) ist der Ansicht, dass dieser Weg verfolgt werden sollte. Deshalb hat sie die Broschüre ‹Landschaftsverträgliche Ställe› herausgegeben. «Bei der Gestaltung neuer Ställe gibt es noch viel Luft nach oben,» meint Franziska Grossenbacher von der SL. Richard Atzmüller vom ARE Graubünden hält fest: «Die Stallgebäude werden voluminöser. Die Gestaltung und Einordnung grosser Gebäude nach den Regeln der Baukunst ...

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