Querelen in Luzerns Bahnhofunterführung
1992 entwarf die Architektengemeinschaft Marques/Zurkirchen für die Luzerner Loszentrale eine Black Box. Diese soll nun weg – der Kubus stehe im Weg und passe architektonisch nicht mehr ins Bild, meint die Vermieterin SBB.
180 000 Franken investierte der Losverkäufer Markus Rüttimann in die Planung und den Bau seiner Loszentrale-Black Box in Luzerns Bahnhofunterführung. Seit 1992 steht der Kubus dort, entworfen von der damals noch intakten Architektengemeinschaft Marques/Zurkirchen. «Ich wollte einen Stand, der sich in den neuen Bahnhof einfügt», sagt Rüttiman. Vor zwei Jahren dann kündigte ihm die Vermieterin SBB den Standort. Bei einem Termin mit der kantonalen Schlichtungsbehörde erfuhr der Losverkäufer den Grund: «Der Kubus steht im Weg und passt architektonisch nicht mehr ins Bild». Weil Markus Rüttimann nicht kampflos aufgeben will, liess er vom ehemaligen Denkmalschützer Ueli Habegger ein Gutachten erstellen. Dieser meint: «Der Lottostand ist ein Stück Architektur, das, wenn immer möglich, erhalten werden sollte.» Diesen Sommer wurde die Angelegenheit nun vor dem Luzerner Bezirksgericht verhandelt. Das Urteil ist noch ausstehend. Kurz vor dem Prozess hatten die SBB angeboten, den Kubus um 50 Meter zu verschieben. Markus Rüttimann hat abgelehnt, da ihn eine Verschiebung inklusive neuer Leitungen 25 000 Franken kosten würde. Und auch ein Standort ausserhalb des Bahnhofs kommt nicht in Frage – die Black Box ist nicht wetterfest.