Felix Frey: «Zum Glück habe ich als Kleinfirma im Netzwerk mit anderen Firmen keine grossen Fixkosten.»

«Ob das Projekt noch zustande kommt, ist unklar»

Was für Probleme bringt der Corona-Notstand für Architektinnen und Designer mit sich? Wir fragen nach und starten eine Serie. Erste Ausgabe: Felix Frey, Felix J. Frey Architekten, Zürich.

Felix Frey ist Inhaber von Felix J. Frey Architekten in Zürich. Gegenüber Hochparterre.ch erklärt er, wie er mit laufenden Projekten, Homeoffice und Kinderbetreuung umgeht. Was geht nicht mehr? Was geht trotzdem? Und welche speziellen Ideen helfen in der Corona-Krise? Was geht nicht mehr? Felix Frey: Letzten Freitag hat der Bauherr mein momentan grösstes Projekt gestoppt. Kurz vor Abschluss Bauprojekt von Hundert auf Null. Es geht um ein Tourismus-Resort und der Auftraggeber reagierte auf die veränderte Marktsituation wegen des Coronavirus. Davor musste es möglichst schnell gehen, seit November habe ich fast jedes Wochenende und viele Abende daran gearbeitet. Wie es weiter geht und ob das Projekt noch zustande kommt, ist unklar. Eine grosse Herausforderung ist die Betreuung meiner Kinder. Mit meiner Frau habe ich sie 50/50 aufgeteilt. Als Selbständigerwerbender kann ich mein Pensum relativ einfach runterfahren. Aber wer bezahlt den Einkommensausfall? Die Grosseltern sind in der Risikogruppe, eine Nanny können wir uns nicht leisten und für eine Notbetreuung bin ich nicht systemrelevant. Mit meiner Tochter versuchen wir uns im Homeschooling, aber ihr kleiner Bruder spielt nur sehr kurze Zeit mit. Wie lange das funktioniert, weiss ich nicht. Was geht trotzdem? Der Projektstopp gibt mir mehr Zeit für die anderen laufenden Projekte – in erster Linie noch in der Planungsphase und Machbarkeitsstudien. Da gehe ich davon aus, dass sie normal weiterlaufen. Sitzungen und Besprechungen werden halt über Video-Calls durchgeführt, ich bin grad dabei, mich schlau zu machen, wie das am besten funktioniert. Zum Glück habe ich als Kleinfirma im Netzwerk mit anderen Firmen keine grossen Fixkosten, das Pensum meiner Zeichnerin kann ich beibehalten. Wir sind eine Bürogemeinschaft, weil die meisten Zuhause arbeiten oder Kinder betreuen, kommen wir gut aneinander vorbei. Home Office ist gut un...
«Ob das Projekt noch zustande kommt, ist unklar»

Was für Probleme bringt der Corona-Notstand für Architektinnen und Designer mit sich? Wir fragen nach und starten eine Serie. Erste Ausgabe: Felix Frey, Felix J. Frey Architekten, Zürich.

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