Im Februar 2018 hatte die Swiss Re ihre Ausbaupläne für den Hauptsitz am Zürcher Mythenquai bekannt gegeben. Anstelle des Mythenschlosses errichtet der Versicherungskonzern den Neubau ‹Lake›, um so alle Mitarbeitenden an einem Standort – dem Campus Mythenquai – zusammenzuführen. Seit einigen Monaten laufen die Abbrucharbeiten am Altbau. In der Zwischenzeit hat die Architektengemeinschaft Meili & Peter Architekten und GFA Gruppe für Architektur das Projekt zusammen mit der Bauherrschaft und der Stadt weiterentwickelt. Insbesondere steht nun definitiv fest, wie die Fassade aussehen soll: mural aus rotem Beton mit grossen Fensterflächen. Der Neubau in der Seefront Das Mythenschloss, das dem Neubau weichen muss, war schon längere Zeit mehr Mythos als Schloss: Das stattliche Wohnhaus, das Architekt Arminio Cristofari 1927 erstellt hatte, war schon 1982 abgebrochen worden. An seiner Stelle errichtete die damalige Schweizer Rück bis 1986 ein Bürohaus mit seeseitiger Wohnungsschicht samt rekonstruierter Schaufassade. Diese war zwar schön anzuschauen, hatte aber mit dem dahinterliegenden Gebäude nicht einmal in der vordersten Wohnungsschicht etwas zu tun. ###Media_2### In der H-förmigen Grundfigur des Neubaus wird die Erinnerung an den Altbau dennoch weiterleben. Wie Detlef Schulz von GFA erläutert, ist diese Figur ein Ergebnis der Analyse der Zürcher Seefront. Während am Utoquai am rechten Ufer die Gebäudefronten exakt auf einer Linie stehen, springen sie am General-Guisan-Quai vor und zurück, etwa beim Kongresshaus und bei Jacques Schaders ehemaligem IBM-Gebäude. Und auch am Mythenquai, wo sich die Hauptsitze der Versicherungsgesellschaften Swiss Life, Zurich Insurance Group und Swiss Re aneinanderreihen, springt die Fassadenfront vor und zurück. Dieses Motiv haben die Architekten des Swiss-Re-Neubaus ‹Lake› aufgenommen. Dabei gaben sie jedoch die Symmetrie d...