Rudolf Trachsel arbeitet seit seinem Studienabschluss beim Architekturbüro BGP in Zürich, wo er bis zum Partner aufstieg. Nach 30 Jahren bricht der 55-jährige auf zu neuen Ufern. Er hängt seinen Architektenjob an den Nagel und wechselt in die Filmbranche. Zusammen mit seiner Frau Pilar Trachsel-Ospina hat er die Produktionsfirma Mapiart gegründet, die auf Dokumentarfilme spezialisiert ist. «Ich bin mit BGP gewachsen und habe nie selbständig gearbeitet», begründet Trachsel den überraschenden Entschluss. Er wolle seine Frau unterstützen und sein Pensum reduzieren. «Als Büropartner arbeitet man 150 Prozent.» Trachsel wechselt von einem 30-köpfigen Büro in einen Familienbetrieb: Seine Frau wirkt als Art-Direktorin, der ehemalige Architekt ist für die Administration zuständig, manchmal liefert der Sohn den Soundtrack. «Der Wechsel ist ein Abenteuer», sagt Trachsel. Die Arbeit sei vielseitig und spannend, finanziell sei es aber noch schwieriger als in der Architektur. Bei BGP war man erstaunt über den Entscheid. Der Zeitpunkt sei jedoch ideal, meint der Architekt, der schon vor zwei Jahren aus der Geschäftsleitung zurückgetreten ist. «BGP ist gut aufgestellt.» Marco Giuliani ist der CEO, er sitzt zusammen mit Christian Zehnder und Sebastian El Khouli in der Geschäftsleitung. Der Gründer Bob Gysin bleibt Verwaltungsratspräsident. Trachsels Abgang ist nicht die einzige Veränderung bei BGP. Nach 46 Jahren schliesst Bob Gysin Anfang Sommer die Galerie im Erdgeschoss seines Büros in Zürich. Gysin konzentriert sich auf seine Privatgalerie im südfranzösischen Lacoste. Die Galerie Bob Gysin bleibt in Zürich als Kunstvermittlerin und Beraterin für Kunst am Bau tätig, heisst es in einer Medienmitteilung. «Die Sammlung Bob und Kathrin Gysin wird in eine Stiftung überführt mit dem Ziel die Künstler der Galerie weiterhin zu unterstützen.»...