Minergie präsentiert einen neuen Stadard für Nullenergiehäuser.

Minergie-A: Die Nullenergie-Norm

Der Verein Minergie präsentiert einen neuen Standard für Nullenergiebauten.

Nullenergiehäuser sind keine Neuheit mehr. Ein Standard dafür fehlt aber bis anhin. Mit einem neuen Zertifikat präsentiert der Verein Minergie nun ein Label für Häuser mit einer schwarzen Null in der Energiebilanz. Minergie-A zertifizierte Bauten müssen den gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen decken. Im Zentrum des neuen Standards steht die Minergie Kennzahl Wärme: Sie muss null oder weniger betragen. Energiebeiträge aus Biomasse – beispielsweise Holzheizungen – sind zulässig bis maximal 15 kWh/m2a. Thermische Sonnenkollektoren müssen dabei aber mindestens die Hälfte des Wärmebedarfs decken. Mit dem neuen Standard richtet Minergie den Fokus weniger stark auf die Hülle und mehr auf eine gesamthaften Betrachtung der Energiebilanz. So genügt der einfache Minerige-Standard für die Gebäudehülle, es wird keine Hochwärmedämmung wie bei Minergie-P vorausgesetzt. Und neu wird auch die graue Energie berücksichtigt. Diese ist auf 50 kWh/m2a begrenzt, wobei überschüssiger Strom aus einer Photovoltaikanlage anrechenbar ist. Damit reagiert Minergie auf die Kritik, dass der Standard zu sehr aufs Einpacken fokussiert ist – insbesondere auf das von der ETH proklamierte Konzept «Zero-Emissions-Architecture». Dieses setzt nicht beim Energiesparen sondern bei der Vermeidung von Emissionen bei der Energieversorgung von Gebäuden an. Minergie-A ist zwar weiterhin auf den Energieverbrauch ausgerichtet. Mit dem Einbezug der grauen Energie ist die Norm aber umfassender und die weniger hohen Anforderungen an die Hülle erhöhen den Spielraum für Architekten.

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