Eine Decke für die Swiss Art Awards: Je nach Geräuschen und Bewegungen der Gäste verändert sie sich. Fotos: Taiyo Onorato / Nico Krebs

Mensch und Architektur

Die Installation des Architekturbüros Edelaar Mosayebi Inderbitzin und Fabian Bircher für die Swiss Art Awards widmet sich der Verbindung zwischen Mensch und Architektur.

Ein Festzelt, ein Dach, eine Wolke – das Tuch, das in der Halle 3 der Messe Basel schwebt, lässt viele Assoziationen zu. Die Installation des Architekturbüros Edelaar Mosayebi Inderbitzin für die Swiss Art Awards widmet sich der Verbindung zwischen Mensch und Architektur. 2019 gewannen sie gemeinsam mit Fabian Bircher den Preis in der Kategorie Architektur. Nun galt es erstmals, statt eines Ausstellungsbeitrags eine architektonische Intervention zu gestalten. Entstanden ist ein leichtes, raumüberspannendes Tuch, das die Messehalle in eine Vielzahl neuer Räume gliedert. Ein Algorithmus überträgt Parameter wie den Geräuschpegel und die Bewegung der Menschen auf 42 Motoren, die über ebenso viele dünne Schnüre mit dem fast 2500 Quadratmeter grossen Tuch verbunden sind. Dieses hebt und faltet sich in Einklang mit der Stimmung im Raum, wirkt mal tröstlich, dann wieder bedrohlich. Es ähnelt in seiner Vergänglichkeit den Ausstellungswänden, wirkt durch die Textur und die Belichtung aber dennoch hochwertig. ###Media_2### Nicht nur visuell spielt die Installation mit Gegensätzen. Der Kontrast zwischen der Komplexität menschlicher Bewegungen und der Einfachheit des Eingriffs zeigte sich bereits im Entwurfsprozess. Damit sich das Tuch durch die verändernden Kräfte nicht selbst zu Fall bringt, wurden dreissig Positionen festgelegt, in die es übergehen kann. Da jede dieser möglichen Raumformen jede andere annehmen kann, waren allerdings komplexe Kräfteberechnungen nötig. Die ‹anthropomorphe Form› soll sich abwenden vom idealen Menschenbild und sich stattdessen an der Individualität orientieren. Gleichzeitig funktioniert sie durch die Masse an Menschen, die sich bewegen. Um das Tuch als Einzelperson sichtbar in Bewegung zu bringen, bräuchte es laut den Architekten neben wilden Bewegungen und Geräuschen «sicherlich auch einiges an Courage». ###Media_1### Jeden Tag ...
Mensch und Architektur

Die Installation des Architekturbüros Edelaar Mosayebi Inderbitzin und Fabian Bircher für die Swiss Art Awards widmet sich der Verbindung zwischen Mensch und Architektur.

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